HC Davos beendete Zürcher Siegesserie

Von Andreas Bernhard

Nach sechs Siegen mussten die Lions wieder einmal als Verlierer vom Eis. Vor 11’200 Zuschauer konnten sie zuhause nicht wieder so druckvoll auftreten wie letzten Dienstag gegen Bern. Der HCD hatte in der zweiten Hälfte der Partie mehr vom Spiel und drehten die Partie

Zum ersten Mal in dieser Saison war das Hallenstadion ausverkauft. Das lag nicht nur am HC Davos sondern auch am Gratiseintritt für die Lions Kids. Das erste Drittel war weitgehend ausgeglichen. Die Lions konnten, im Gegensatz zu den Davosern, ihr Überzahlspiel zum Führungstreffer verwerten. Die Davoser zeigten nicht zum ersten Mal in dieser Saison Abschlussschwächen. Sie kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Lukas Flüeler, richtig gefährlich wurde es für den Zürcher Goalie dann aber selten. Eine Ausnahme war der Abschluss von Andres Ambühl in der 15. Minute, den Flüeler mit dem Beinschoner abwehren konnte. Wenig später scheiterte Dario Simion am Posten. Bei die ZSC Lions sorgte Fredrik Pettersson mit seinen harten Abschlüssen immer wieder für Angstschweiss auf der Stirn von Joren van Pottelberghe. Das Tor im Powerplay in der 11. Minute erzielte dann jedoch Robert Nilsson mit einem Weitschuss. Der Schuss war platziert, die Sicht des Goalies verdeckt. Mehr braucht es meist nicht für den Erfolg. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch die Zürcher bereits einmal durch Christian Marti nur die Torumrandung getroffen.

Die Lions bestätigten schon in den ersten Minuten des Mitteldrittels, dass die Führung verdient war. Pettersson und Pestoni liessen etwas Kaltblütigkeit vermissen. Der HCD erhielt in der 23. Minute das zweite Powerplay zugesprochen. Robert Kousals Ablenker neben das Tor war die beste Szene der Davoser mit einem Mann mehr. Weitaus gefährlicher war die ZSC Lions in Unterzahl. Fabrice Herzog verpasste den Shorthander nur knapp. Die Davoser bekamen ab der 27. Minute Aufwind. Enzo Corvi leitete diese Phase mit einem guten Versuch ein. Die Lions wurden in ihrem Drittel unter Druck gesetzt. Die Abschlüsse der Davoser blieben aber Stückwerk. Der Ausgleich gelang in der 35. Minute nachdem Christian Marti die Scheibe nicht aus dem Drittel brachte. Seine Befreiung landete auf dem Stock von Samuel Walser, der Lukas Flüeler mit einem Schuss über die Fanghand sicher bezwang. Die Lions hatten danach Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Die Abwehr immer wieder überfordert. Eine Strafe gegen Ambühl kam für die Zürcher gerade richtig. Inti Pestoni und, kurz nach Ablauf der Strafe, Reto Schäppi hatten das 2:1 auf dem Stock. Die letzte Minute gehörte nochmals dem HCD, was die Hoffnung auf ein spannendes Schlussdrittel hoch hielt.

Es ging gleich mit einem Pfostenschuss von Lauri Korpikoski los. Doch die Gäste hatten danach mehr vom Spiel. Schon der Spielaufbau bereitete den Lions grosse Mühe. Die erstmalige Führung der Davoser war absehbar. Broc Little erzielte sie drei Sekunden nachdem Kevin Klein von der Strafbank zurück kam. Er war nach einem Abpraller von Flüeler zur Stelle. Die Strafe handelte sich Klein ein, als er den Führungstreffer durch Claude-Curdin Paschoud verhinderte. Die nächste Strafe gegen die Lions verhinderte das 1:3. Pascal Pelletier setzte Nando Eggenberger mit eine Crosscheck ausser Gefecht. Drei Minuten vor Schluss lagen die Zürcher etwas glücklich weiterhin 1:2 in Rückstand. Denn Marc Wieser vergab völlig allein fahrlässig das 1:3 in der 56. Minute und Andres Ambühl musste mit ansehen, wie Lukas Flüeler in der 57. Minute, auf dem Bauch liegend, den Puck noch behändigen konnte. Mit sechs Feldspielern verpasste Fredrik Pettersson gleich dreimal den Ausgleich. Maro Jörg setzte die Scheibe 1.3 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.

Schüsse aufs Tor: 23:37 (6:10;8:11;9:16)

Bully: 28:25 (7:11;9:8;12:6)

Turn-over eigene Zone: 15:7 (1:3;6:2;8:2)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Zürrer); Marti, Karrer; Gehring, Klein; Phil Baltisberger, Guerra; Wick, Korpikoski, Kenins; Nilsson, Pelletier, Pettersson; Pestoni, Schäppi, Chris Baltisberger; Herzog, Prassl, Künzle.

HC Davos: van Pottelberghe (Ersatz: Senn); Du Bois, Jung; Nygren, Aechlimann; Paschoud, Schneeberger; Grossniklaus, Kindschi; Ambühl, Corvi, Marc Wieser; Little, Kousal, Frehner; Dino Wieser, Walser, Egli; Jörg, Eggenberger, Simion.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Schlegel (GC), Blindenbacher, Sjögren, Seger, Shore, Sutter und Suter (alle verletzt).

HC Davos ohne Lindgren, Sciaroni, Kessler und Heldner (alle verletzt).

8. Pfostenschuss Marti

16. Pfostenschuss Simion

41. Pfostenschuss Korpikoski

59:05 – 59:59 ZSC Lions ohne Torhüter, mit sechsten Feldspieler

59:44 Time-out ZSC Lions