Lugano unterliegt zu Hause auch gegen Biel

Von Maurizio Urech

Nach einem schwachen Mitteldrittel lagen die Bianconeri 1:4 in Rückstand, im Schlussdrittel sorgten Sannitz und Klasen noch für Spannung, am Schluss gewann der EHC Biel mit 3:4

24 Stunden nach der peinlichen 1:5 Schlappe gegen Schlusslicht Kloten empfing die Mannschaft von Greg Ireland ausgerechnet den EHC Biel, nach Genf-Servette sicherlich die Mannschaft der Stunde.

Bei den Gästen fehlte der erkrankte Pedretti genauso wie Nussbaumer (U-20 Nationalmannschaft)

Der gestrige Abend hinterliess bei den Bianconeri spuren, anstelle von Manzato war Müller der Back-up von Merzlikins, Sanguinetti und Reuille waren krank gemeldet, dafür kehrte Lajunen zurück und in der Verteidigung kam Matewa zum Einsatz. Der HC Lugano spielte in einem speziellen Weihnachtsdress ohne Werbung.

Die Platzherren starteten besser als in Kloten und übernahmen das Spieldiktat in den ersten Minuten, doch nur Sannitz prüfte Hiller. Tschantré prüfte als erster Merzlikins. In der siebten Minute kam Lapierre nach einem Fehler der Bieler an den Puck, verzog aber seinen Schuss aus zentraler Position. Dann kamen die Gäste zu einem schnellen Gegenstoss, Rajala traf nur die Latte, die Bianconeri konnten sich in der Folge nicht befreien, Rajala mit dem Querpass für Tschantré der keine Mühe hatte das 0:1 zu erzielen. Auch in den folgenden Minuten hatten die Bieler mehr vom Spiel auch dank einer Überzahl, Micflikier und Lofquist kamen zu zwei Chancen, Merzlikins legte sein Veto ein. Erst in der 18. Minute kam mit einem Schuss von Bürgler wieder ein Lebenszeichen der Platzherren.

Merzlikins wurde im Mitteldrittel gleich beschäftigt, dann kamen die Bianconeri zu einem Gegenstoss durch Bertaggia der den Verteidiger als Screen benutzte und zum 1:1 Ausgleich traf. Dann kamen die Platzherren zu Ihrer ersten Überzahl, Sannitz und Hofmann prüften Hiller. Dann kam es vor Merzlikins zu einer animierten «Diskussion» zwischen Chiesa und Pouliot, komischerweise musste nur Chiesa auf die Strafbank. Die Gäste nahmen das Geschenk dankend an und als die Strafe am ablaufen war, verfehlte ein Schuss von Fey das Tor, die Scheibe prallte genau vors Tor wo Micflikier schneller als Vauclair reagierte und zum 1:2 einschob. Auch in der nächsten Szene stand Routinier Vauclair im Mittelpunkt, er versuchte sich ins Angriffsspiel einzuschalten, der Puck wurde abgefangen, Forster mit dem Steilpass auf Micflikier der kaltblütig zum 1:3 abschloss. Nach einer weiteren Chance für Schmutz der an Merzlikins scheiterte, liess Fuchs bei einem Gegenstoss Ronchetti ganz schlecht aussehen und traf zum 1:4. Erst in den Schlussminuten kamen die Bianconeri wieder zu Chancen, Lapierre scheiterte mit einem Ablenker an Hiller.

Immerhin zeigte die Mannschaft von Greg Ireland anfangs des Schlussdrittels dass man noch zu einer Reaktion fähig ist. Man begann druckvoll und belohnte sich mit einem Ablenker von Sannitz nach einem Schuss von Chiesa. Dann kam man zur zweiten Überzahl und Chancen durch Lapierre und Hofmann, kaum waren beide Teams wieder komplett landete ein Zuspiel von Sartori genau auf der Schaufel von Klasen der zum 3:4 traf, worauf Törmänen sein Time-out nahm. Die Gäste kamen nur noch zu vereinzelten Gegenstössen, Merzlikins sicher. Auch wenn Lugano die letzten 97 Sekunden noch ohne Goalie spielte brachten die Gäste den Sieg über die Distanz.

Wie gegen den HCD kostete die Bianconeri ein schwaches Mitteldrittel den möglichen Punktgewinn, immerhin zeigte man in den letzten zwanzig Minuten dass man noch einen gewissen Stolz und hat, aber dies reichte am Schluss nicht. Jetzt gilt es über die Festtage die Batterien aufzuladen um nachher wieder angreifen zu können und aus dieser Negativserie zu kommen.

Raffaele Sannitz: Diese Partie war praktisch eine Fotokopie des Spiel gegen den den HCD, ein schwaches Mitteldrittel hat euch am Schluss den Erfolg gekostet ?

"Wir haben gut begonnen, im Mitteldrittel hatten wir ein paar Blackouts welche die Gäste kaltblütig ausgenutzt haben, die Reaktion im Schlussdrittel kam zu spät. In der Garderobe haben wir uns nach 40 Minuten gesagt dass die Partie noch nicht vorüber ist, wir haben ja diese Saison schon bewiesen dass wir zurückkommen können. Im Schlussdrittel haben wir zu unserem Spiel gefunden, zwei Tore geschossen, aber am Schluss hat uns das Mitteldrittel das Genick gebrochen. Die Pause kommt diesmal im richtigen Moment, es gibt keinen Grund zur Panik wir sind immer noch auf dem zweiten Platz. Jetzt können wir den Kopf für ein paar Tage durchlüften und nachher müssen wir im Training hart arbeiten damit wir wieder sechzig Minuten Eishockey Spielen und nicht wie momentan höchstens zwanzig-dreissig Minuten."

Best player

*** Jacob Mikflikier (EHC Biel)

** Jason Fuchs (EHC Biel)

* Matteo Romanenghi (HC Lugano)

Bemerkungen

9’30 Lattenschuss Rajala

Damien Brunner kam nach dem Startdrittel nicht mehr zum Einsatz

49’48 Time-out EHC Biel

Lugano ohne Torhüter von 58’37 – 60’00

58’37 Time-out Lugano