Heimvorteil rückt immer weiter weg

Von Patrik Gattlen

Die Visper hatten zwar ein klares Chancenplus, doch die Effizienz liess zu wünschen übrig. Hinzu kamen individuelle Fehler, welche das Spiel entschieden.

Der Kampf um die besten Play-off-Plätze geht allmählich in die entscheidende Phase. Der EHC Visp ist in diesem Positionskampf immer noch involviert. Das Spiel gegen den Direktkonkurrenten La Chaux-de-Fonds in der heimischen Litternahalle darum auch umso wichtiger einzustufen. Das Spiel begann aus Visper Sicht vielversprechend. Bereits in der vierten Minute gigen die Einheimischen durh Kissel in Führung. Gegen Mitte des Startdrittels hatten die Visper gar die Möglichkeit während 47 Sekunden in doppelter Überzahl zu spielen. Der Erfolg blieb aber durch reichlich Unvermögen aus. Die Schläge über die Scheibe waren für die Zuschauer zum Haare raufen. Wie es besser gemacht wird zeigten die Gäste gleich im Anschluss. Den Ausgleichstreffer erzielte Coffman in doppelter Überzahl und den Führungstreffer eine Minute später. Nur eine Minute später gelang Hobi gar der Führungstreffer. Immer noch war ein Spieler der Visper auf der Strafbank. Die Gastgeber erhielt im Startdrittel noch mehrere Male die Möglichkeit in Überzahl zu agieren, ohne daraus einen Nutzen ziehen zu können. Die Emotionen kochten auf beiden Seiten mehrere Male hoch.

Das Mitteldrittel ist schnell erzählt. Das Spiel flachte unverständlicherweise extrem ab. Bis in die letzten fünf Minuten waren Tormöglichkeiten Mangelware und beide Mannschaften hatten ihre Emotionen wieder im Griff. Schade eigentlich, sollte es doch kurz vor den Playoffs auch mal gelten eine Duftmarke zu setzen.

Wenn die Statistik nach zwei Dritteln ein Torschussverhältnis von 38 zu 23 ausweist, zeigt es doch auch den Mangel an der Effizienz auf Seiten der Visper. Diese Effizienz musste im Schlussabschnitt besser werden, sollten die Punkte zuhause bleiben. Nach knapp sechs Minuten im erwähnten Schlussabschnitt konnte Kissel den längst fälligen Ausgleich erzielen. Die bereits achte Strafe gegen die Gäste wurde endlich ausgenützt. Somit begann das Spiel von vorne. Doch der Ausgleich sorgte nicht für den erhofften Aufschwung. Und sieben Minuten vor Schluss leisteten sich die Visper Verteidiger einen kapitalen Fehler, welchen die Gäste sogleich zum erneuten Führungstreffer ausnützten. 99 Sekunden vor dem Ende nahm Visp den Torhüter vom Eis. Beim nächsten Unterbruch erfolgte noch das Time Out. 31 Sekunden vor Schluss erzielte Sturny doch noch den Ausgleich.

Altorfer musste nach 33 Sekunden in der Verlängerung auf die Strafbank. Das Spiel war schon längst unterbrochen, doch liess sich Altorfer zu einer übermässigen Reaktion hinreissen. Obwohl sich die Visper lange Zeit gut schlugen, konnten die Gäste das Überzahlspiel tatsächlich noch zu ihren Gunsten wenden.

EHC Visp – HC La Chaux-de-Fonds 3:4 n.V. (1:2; 0:0; 2:1; 0:1)

Litternahalle, 3212 Zuschauer

Gianinazzi (38), Boverio (98); Dreyfus (2), Duarte (60)

4. Kissel (Lindemann) 1:0; 14. Coffman (Hasani) (5:3) 1:1; 15. Hobi (Carbis, Stämpfli) (5:4)1:2; 46. Kissel (Brem, Furrer) (5:4) 2:2; 53. Hasani (Cameron, Stämpfli) 2:3; 60. Sturny (Furrer) 3:3; 63. Carbis (Stämpfli) (4:3) 3:4

EHC Visp: 6x2‘

HC La Chaux-de-Fonds: 8x2‘ + 1x10’ (Stämpfli)

EHC Visp: Lory; Steiner, Schüpbach, Kissel, Van Guilder, Sturny; Lindemann, Haueter, Burgener, Brügger, Brem; Brantschen, Furrer, Altorfer, Hofstetter, Dolana; Fellay, Fogstad Vold, Valenza, Zwissler

HC La Chaux-de-Fonds: Wolf; Kühni, Zubler, Hasani, Coffman, Cameron; Hofmann, Ahlström, Carbis, Mieville, Augsburger; Stämpfli, Prysi, Bonnet, Tanner, Hobi; Rodondi, Grezet, Dubois, Kiss, Weder