Lions gewinnen zu Null, Lugano im Elend

Von Andreas Bernhard

Wieder einmal konnten sich die ZSC Lions steigern, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Gegen den HC Lugano waren sie von Beginn an die bessere Mannschaft. Nach 20 Minuten Anlaufzeit vermochten sie, die Überlegenheit in Tore umzusetzen. Die Tessiner kamen nur vereinzelt zu Chancen. Mit Leistungen wie heute Abend müssen sich die Zürcher keine Sorgen um den Playoff-Einzug machen

In den ersten vier Spielminuten machten die Lions mächtig Druck. Zu gefährlichen Chancen kamen sie aber nicht. Die beste Möglichkeit in Führung zu gehen, verpassten die Zürcher in Unterzahl. Simon Bodenmann wurde in der vierten Minute für einen Check gegen den Kopf auf die Strafbank geschickt. Die Lions kamen zum Break. Raphael Prassl vernaschte erst seinen Gegenspieler und passte dann auf Maxim Noreau. Doch Elvis Merzlikins war mit seiner Fanghand zur Stelle und verhinderte den ersten Treffer des Abends. Nach 20 Minuten stand es damit weiterhin 0:0. Schuld daran hatte auch Roman Cervenka. In der neunten Minute wurde er von Kevin Klein mustergültig angespielt, doch anstatt direkt zu schiessen, wollte er noch einen Pass mehr anbringen. Die Lions hatten im ersten Drittel mehr vom Spiel, wirkten aber weiterhin zu verspielt.

Die Zürcher dominierten dafür das Mitteldrittel deutlich. Der HC Lugano konnte erst in der 28. Minute erstmals aufs Tor von Niklas Schlegel schiessen. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für ZSC Lions. Denis Hollenstein traf nach einem Solovorstoss im Powerplay zum 1:0. Sein Flachschuss überraschte Merzlikins. Zuvor hatte schon Pius Suter ein paarmal für Panik vor dem Lugano Tor gesorgt. Die nächste Strafe gegen Lugano führte schon nach nur 20 Sekunden zum Torerfolg der Zürcher. Diesmal traf Suter und konnte sich eine kleine Provokation in Richtung Merzlikins nicht verkneifen. Greg Irland nahm sein Time-out. Es half nichts. Nur 150 Sekunden später führten die Zürcher bereits 3:0. Fabrice Herzog tankte sich durch und erwischte Merzlikins. Erst jetzt kam Lugano besser ins Spiel. Giovanni Morini (31.) und Stefan Ulmer (38.) brachten die Scheibe nicht an Schlegel vorbei, der sich beide Male hervorragend verschob. Nach der Chance von Ulmer vergab Simon Bodenmann in Unterzahl das 4:0 knapp.

Greg Irland versuchte seine Spieler mit einem Goaliewechsel aufzuwecken. Im letzten Drittel stand Stefan Müller zwischen den Pfosten der Tessiner. Auch diese Massnahme blieb erfolglos. Lugano tat sich weiterhin sehr schwer, zu Chancen zu kommen. Romain Loeffel brachte Niklas Schlegel in der 45. Minute etwas in Verlegenheit. Mit der verstärkten Offensive vernachlässigten die Luganesi ihre Abwehrarbeit. Jérôme Bachofner nutzte das aus und verwertete einen Alleingang in der 46. Minute zum 4:0. Fredrik Pettersson erwischte Stefan Müller in der 53. Minute in der nahen Ecke zum 5:O. Am Ende gab es eine Standing Ovation für die Lions. Morgen wollen die Zürcher Spieler ihrem Trainer die Rückkehr nach Davos mit einem weiteren Sieg versüssen.

Schüsse aufs Tor: 42:23 (14:5;15:13;13:5)

Bully: 37:25 (11:9;16:9;10:7)

Turnover eigene Zone: 7:1 (3:0;3:0;1:1)

Aufstellung:

ZSC Lions: Schlegel (Ersatz: Guntern); Phil Baltisberger, Klein; Geering, Noreau; Marti, Karrer; Berni; Wick, Cervenka, Pettersson; Hollenstein, Suter, Bodenmann; Herzog, Schäppi, Chris Baltisberger; Bachofner, Prassl, Miranda; Ulmann.

HC Lugano: Merzlikins (41.: Müller); Chorney, Loeffel; Wellinger, Ulmer; Riva, Chiesa; Jecker; Klasen, Lajunen, Bürgler; Hofmann, Sannitz, Lapierre; Jörg, Morini, Bertaggia; Reuille, Romanenghi, Fazzini; Walker.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Nilsson, Blindenbacher, Sutter, Füeler, Backman (verletzt), Moore und Hinterkircher (überzählig).

HC Lugano ohne Vauclair, Cunti (verletzt), Ronchetti, Haussener, Haapala und Vedova (überzählig).

26:35 Time-out HC Lugano