Kloten: Späte Erlösung für Team und Fans

Von Rolf Schwarz

Kaum haben die Klotener den Ausgleich erzielt, legt Thurgau mit scheinbarer Leichtigkeit wieder vor. So präsentiert sich die Situation heute Abend in der SWISS Arena vor eher dürftig gefüllten Rängen bis weit ins Schlussdritteln hinein, bevor Kloten das Spiel drehen und in der Verlängerung siegen kann.

Gut möglich, dass der eine oder andere Anhänger des Heimteams nach der letzten Heimpleite gegen die Ticino Rockets sowie der aktuellen Fallzahlen im Corona-Herbst etwas weniger Lust verspürt hat auf Live-Eishockey. Die 2'644 Zuschauer bekommen aber eine recht unterhaltsame und vor allem schnelle Partie zu sehen, wenn auch die meisten Fans wohl während langer Zeit nicht so erfreut sind über das Resultat und die Leistung, resp. Chancenauswertung Ihrer Lieblinge auf dem Eis. Die Klotener erhalten einmal mehr ein rasches Gegentor: Nur gerade 18 Sekunden ist die Partie alt, als Spannring trifft.

Schön abwechslungsweise fallen die Tore in der Folge. Thurgau kann aber jedes Mal, wenn sich Kloten herankämpft und ausgleicht, wieder vorlegen: Erst ist's Lanz nach einem wunderschönen Konter mit Breakaway, nachdem kurz zuvor Forget zur Spielhälfte im Powerplay den Ausgleich zum 1:1 erzielt hat. Das zweite Mal hämmert Wildhaber im Powerplay die Scheibe zur 2:3 Führung ins Netz. Dies postwendend nach dem 2:2 Ausgleich durch die Klotener, als erstmals so etwas wie eine Klotener Druckphase entstanden ist. Es ist Niki Altdorfer, welcher auf diese Saison hin aus Thurgau zu Kloten gewechselt hat, der den Treffer erzielt, nachdem er bereits im ersten Drittel im Powerplay zweimal knapp verpasst hat und zum Ende des Spiels als Best Player für Kloten ausgezeichnet wird.

Genau 12 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit beweist Faille vor dem Tor Übersicht und bedient Figren, statt selber abzuschliessen. Mit diesem dritten Ausgleichstreffer der Klotener dreht die Partie und ab jetzt tragen die Klotener Bemühungen Früchte, ist Kloten die spieldominierende Mannschaft und dem Führungstreffer erstmals näher, als die Gäste. Es braucht aber eine Verlängerung, um den Sieger zu ermitteln: Bald wird klar, dass Kloten nun die besseren Karten hat in der Overtime. Erst nach 1 Minute und 45 Sekunden in der Verlängerung kann Thurgau einen Scheibengewinn verzeichnen. Zuvor hält Kloten die Scheibe geschickt in den eigenen Reihen und kommt dabei auch noch diverse Male zum Abschluss. Der Siegestreffer durch Kindschi auf Zuspiel von Goalie Nyffeler und Steve Kellenberger ist die späte Erlösung für Hanbergs Team und die Klotener Anhänger, welche über mehr als zwei Drittel mit der Leistung Ihres Teams zurecht nicht haben zufrieden sein können.

Telegramm

EHC Kloten – HC Thurgau 4:3 (0:1, 1:1, 2:1; 1:0) n.V.

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 2'644 - Schiedsrichter: Borga/Nikolic; Pitton/Gurtner - Tore: 00:18 Spannring (Fritsche) 0:1; 29:18 Forget (Faille, Figren; Ausschluss Murphy) 1:1; 33:14 Lanz (Hinterkircher, Parati) 1:2; 43:02 Altorfer 2:2; 44:30 Wildhaber (Rehak; Ausschluss Spiller) 2:3; 48:00 Figren (Faille) 3:3; 62:20 Kindschi (Nyffeler, Kellenberger) 4:3.

Schussverhältnis: 40:25 (6:8, 10:9, 21:8, 3:0)

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Kloten, 3 x 2 Minuten gegen Thurgau.

PostFinance Topscorer: Forget für Kloten, Rehak für Thurgau

Kloten: Nyffeler; Gähler, Back; Stämpfli, Kindschi; Seiler, Ganz; Janett G., Steiner; Figren (A), Faille, Knellwolf; Simek, Kellenberger (C), Obrist (A); Altorfer, Forget, Truttmann; Staiger, Füglister, Spiller.

Thurgau: Bader; Soracreppa, Wildhaber (A); Parati (C), Schmuckli; Moor, Scheidegger; Spannring, Fritsche, Murphy; Mosimann, Rundqvist (A), Rehak; Fechtig, Hinterkircher, Lanz; Schnyder, Moser, Baumann.

Bemerkungen: Kloten ohne Marchon (verletzt) sowie Wetli, Kälin, Riesen, Schreiber, Markun, Lehmann, Bartholet und Halberstadt (alle überzählig); Thurgau ohne Brändli, Hulak, Hobi, Bischofberger, Hollenstein und Loosli (alle verletzt) sowie Hagel, Aeberhard und Mark (alle überzählig); Best Player Kloten: Altorfer, Best Player Thurgau: Spannring.