Pre-Playoff-Kampf: Nur ein Punkt für den SCB

Von Roman Badertscher

Der SC Bern kämpft nach wie vor um die Pre-Playoffs. Vor dem Spiel befand sich der SCB mit 52 Punkten auf Rang 9 der Tabelle. Mit der jüngsten Quarantäne-Meldung des EHC Biel könnte die Tabelle je nach Dauer nun mit dem Punktetotal pro Spiel gewertet werden. Dies geschieht, wenn nicht alle Teams 52 Spiele bestreiten können. Auch in diesem Fall befindet sich der SCB mit 1,106 Punkten – Stand vor dem Spiel – auf dem neunten Tabellenplatz.

Denis Hollenstein ging vergessen, Tristan Scherwey trifft die Torumrandung

Nach einem kurzen Abtasten vergab Calle Andersson die erste Chance der Gastgeber in der fünften Spielminute. Und plötzlich stand es 0:1, nachdem Denis Hollenstein kurz darauf in der SCB-Defensive vergessen ging und dank einem langen Pass von Garret Roe aus der eigenen Zone entwischte und den Puck eiskalt versenkte.

Der SCB reagierte darauf in der Person von Cory Conacher, der gegen Ludovic Waeber allerdings den Kürzeren zog. Doch auch die Lions hatten ihre Chancen, die Tomi Karhunen allesamt entschärfte. In der 14. Spielminute scheiterte nicht nur Jesper Olofsson sondern auch Tristan Scherwey im Doppel. Gegen den zweiten Schuss wäre Waeber aber machtlos gewesen, die Torumrandung rettete das Team von Rikard Grönborg vor dem Ausgleich.

Inti Pestoni sorgt für den Ausgleich

Auch im Mitteldrittel scheiterte Scherwey erneut, dieses Mal war im Slot auf sich alleine gestellt. In der 25. Spielminute setzte sich der SCB im Angriffsdrittel fest. Als Inti Pestoni abzog, griff Waeber daneben und liess den verdienten Ausgleich zu.

Die erste Strafe des Spiels musste Mika Henauer absitzen. Ein Schuss von Maxim Noreau kam gefährlich abgelenkt vors Tor, doch Karhunen behielt die Übersicht. Die Strafe wurde überstanden und gleich eine herausgeholt. Ein Foul von ZSC-Stürmer Reto Schäppi wurde geahndet, eine richtig gute Chance kristallisierte sich aber nicht aus der Berner Überzahl.

Mika Henauer hatte neben der Strafzeit auch eine gute offensive Aktion. Nach schöner Vorlage von Cory Conacher scheiterte er aber am Zürcher Schlussmann. Wenig später brachte auch ZSC-Prassl seinen Schuss nicht an Karhunen vorbei.

SCB erzielt erstmalige Führung, Tim Berni agiert als Spielverderber

Auch im Schlussabschnitt konnte der SCB ab der 50. Minute noch einmal Fahrt aufnehmen. Mika Henauer zog nach einem Bully direkt ab, doch der Schuss landete in der Fanghand von Ludovic Waeber. Calle Andersson und Simon Moser scheiterten ebenfalls.

Eine Bankstrafe gegen die ZSC Lions führte zur erstmaligen SCB-Führung. Ein schönes Solo von Inti Pestoni schloss schlussendlich Vincent Praplan erfolgreich ab. Beinahe wäre im nächsten Shift ein Fehlpass des SCB zum Verhängnis geworden, doch Sven Andrighetto zog am Tor vorbei. Der Angriff ging aber noch weiter. Tim Berni spielte den Spielverderber und traf 48 Sekunden nach der Berner Führung zum 2:2. Weitere Tore gab es innert 60 Minuten keine mehr.

Overtime & Shootout

Overtime war angesagt! Ryan Lasch hatte in der 64. Minute den Siegesschuss auf dem Stock. Doch Karhunen rettete Bern ins Penaltyschiessen, welches die Hauptstädter allerdings verloren und somit nur einen Punkt im Kampf um einen Pre-Playoff-Platz gewinnen konnten.

SC Bern – ZSC Lions 2:3 n.P. (0:1, 1:0, 1:1, 0:0, 0:1)

PostFinance-Arena. – 0 Zuschauer (während Covid-19). – SR: Hebeisen/Fluri, Stalder/Steenstra.

Tore: 5:30 Hollenstein (Roe) 0:1. 24:14 Pestoni 1:1. 54:35 Praplan (Pestoni / Ausschluss Lasch) 2:1. 55:23 Berni (Andrighetto) 2:2.

Penaltyschiessen: Hollenstein 0:1, Praplan -, Lasch -, Scherwey -, Andrighetto 0:2, Pestoni 1:2, Wick 1:3, Bader -.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen den SC Bern, 3-mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions.

PostFinance-Topskorer: Dustin Jeffrey (SC Bern), Sven Andrighetto (ZSC Lions).

SC Bern: Karhunen (Ersatz: Wyss); Henauer, Untersander (A); Zryd, Andersson; Beat Gerber, Burren; Colin Gerber; Olofsson, Jeffrey, Conacher; Scherwey (A), Praplan, Pestoni; Moser (C), Heim, Sopa; Bader, Neuenschwander, Berger; Jeremi Gerber.

Head Coach: Mario Kogler

ZSC Lions: Waeber (Ersatz: Jeffrey Meier); Marti, Noreau; Geering (C), Phil Baltisberger; Berni, Trutmann; Noah Meier; Andrighetto, Roe, Hollenstein (A); Bodenmann, Krüger (A), Lasch; Prassl, Sigrist, Wick; Riedi, Schäppi, Rautiainen; Diem.

Head Coach: Rikard Grönborg

Bemerkungen: SC Bern ohne Sciaroni, Blum, Ruefenacht (alle verletzt), Thiry, Sterchi (beide überzählig), Wüthrich (krank). ZSC Lions ohne Blindenbacher, Chris Baltisberger, Flüeler, Pettersson, Morant, Pedretti (alle verletzt), Capaul (überzählig), Hayes, Brüschweiler, Simic, Suter, Chiquet, Andersson (alle Swiss League). – 59:47 Time-out ZSC Lions.

Schüsse aufs Tor: 30:33 (11:10, 8:7, 10:14, 1:2)

Beste Spieler: Denis Hollenstein (ZSC Lions), Calle Andersson (SC Bern)