Nahe dran reicht nicht

Von Patrik Gattlen

Ein gutes Spiel der Visper wurde nicht belohnt. War es die Entscheidung in dieser Serie und verabschiedeten sich die Spieler das letzte Mal in diesem Jahr von ihren Zuschauern? Die Antwort folgt in Spiel 5 auswärts in La Chaux-de-Fonds

Im Spiel 3 lag der EHC Visp auswärts bis zur 55. Minute mit 3:1 im Hintertreffen. In der Serie stand es 2:0 für den HC La Chaux-de-Fonds. Wahrscheinlich hätten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal der grösste Optimistist etwas auf den EHC Visp gesetzt. Doch dann die Aufholjagd und den Siegestreffer in der Verlängerung. Lag das Moment um nun auf Seiten der Visper? Die Visper versuchten zumindest den Siegeswillen auch in dieses Heimspiel mitzunehmen. Im ersten Drittel sprach die Schussstatistik von 17:9 eine klare Sprache, in welche Richtung es vorallem ging. Im ersten Powerplay mussten die Visper aber froh sein nicht in Rückstand zu geraten und das zweite schien auch ohne Torerfolg zu enden, ehe Haberstich in der 15. Minute doch noch der Treffer in Überzahl gelang. Die Visper machten zwar mehr fürs Spiel, aber wirklich zählbare Chancen waren nicht zu notieren. Eine gute Minute vor der ersten Sirene erzielte Huntebrinker aus stark offsideverdächtiger Position zum Ausgleich für die Gäste. Da es in der Swiss League keine Coach Challenge gibt und die Schiedsrichter nur Zugriff auf die Hintertorkamera haben blieb es trotz Reklamationen beim Tatsachenentscheid.

Bereits nach 50 Sekunden im Mittelabschnitt überlistete Olausson den gegnerischen Hüter in der weiten Ecke. Der erneute Führungstreffer absolut verdient. Was folgte waren 7 Minuten Powerhockey der Gastgeber, was Thierry Paterlini zwang, bereits früh sein Time Out zu nehmen. Das Break gelang tatsächlich und die Visper mussten der Scheibe hinterherlaufen. Nach Spielmitte war es wiederum Huntebrinker, welchen den Ausgleich erzielen konnte. Die darauffolgende Strafe gegen die Gäste verlief ereignisarm. Die Gäste suchten, als sie vollzählig waren den Führungstreffer und als Furrer auf die Strafbank musste, ahnte man böses. Jedoch konnte Spinell entwischen und von Petrini nur noch regelwidrig gestoppt werden. Kuonens Penaltytreffer brachte die Visper wieder auf die Siegesstrasse.  

Die Gäste starteten sehr gut in das dritte Drittel und wollten unbedingt den Ausgleichstreffer früh erzielen. Kienzle musste auf der Strafbank Platz nehmen, was den Gästen die Möglichkeiten nochmals erhöhte. Doch das Boxplay stand sehr gut und die beste Chance hatte Chiriaev nach einem Konter. Ein weiteres Spiel das auf Messers Schneide geführt wurde. Ein weiteres Mal waren sich beide Mannschaften bewusst, dass ein nächster Fehler den Todesstoss zur Folge haben könnte. Die Zeit verstrich und La Chaux-de-Fonds musste irgendein Mittel finden, um Reto Lory zu überlisten. Eine weitere Strafe gegen die Visper knappe sechs Minuten vor Schluss gab den Gästen eine weitere gute Situation. Die Visper brachten die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, so war der Ausgleich in der 56. Minute Tatsache. Carbis reagierte vor dem Tor am schnellsten und konnte einen Abpraller ausnützen. Nur eine Minute später brachte Huntebrinker mit seinem dritten persönlichen Treffer seine Farben das erste Mal in Führung. Wobmann nahm sein Time Out und schwörte seine Mannen nochmals ein. Lory verliess 60 Sekunden vor Schluss seinen Kasten und weil der hereinkommende Spieler die Scheibe zu früh berührte gab es eine weitere Strafe gegen den EHC Visp. Nun war die Entscheidung gefallen. Die Gäste trafen in der Folge noch den Pfosten.

EHC Visp – HC La Chaux-de-Fonds 3:4 (1:1; 2:1; 0:2)

Lonza Arena, 2920 Zuschauer

Ströbel (50), Potocan (34); Micheli (48), Meusy (36)

15. Haberstich (Pilet, Brügger) (5:4) 1:0; 19. Huntebrinker (In-Albon, Jaquet) 1:1; 21. Olausson (Kuonen) 2:1; 31. Huntebrinker (Petrini) 2:2; 38. Kuonen (4:5) 3:2; 55. Carbis (Achermann) (5:4) 3:3; 57. Huntebrinker (Iglesias, Matewa) 3:4;

EHC Visp:                             5x2‘  

HC La Chaux-de-Fonds :      3x2‘

EHC Visp: Lory; Steiner, Kienzle, Klasen, Olausson, Bogdanoff; Pilet, Furrer, Haberstich, Chiriaev, Kuonen; Eggenberger, El Assaoui, Riatsch, Brügger, Ritz; Lütolf, Burgener, Mäder, Spinell; Merola

HC La Chaux-de-Fonds: Cervino; Augsburger, Suleski,  Carbis,  Trettenes, Andersons; Iglesias, Matewa, Dubois, Achermann, Voirol; Jaquet, Andersson, In-Albon, Huntebrinker, Petrini; Sejejs Nauris, Muller, Privet, Schnegg; Eugster