SC Bern kommt nach Wende im Schlussdrittel zum ersten Saisonsieg

Von Rolf Probst

Zwei Drittel lang fehlten dem SC Bern die Emotionen im Spiel und sie mussten einem 1:2-Rückstand nachrennen. Aber im Schlussdrittel gelang dem SC Bern durch Tore von Simon Moser und Chris DiDomenico die Wende (wie von SCB-Pressechef Reto Kirchhofer in der zweiten Drittelspause vorausgesehen). Die Linie mit Simon Moser, Colton Sceviour und Chris DiDomenico war heute Abend für alle Berner Tore verantwortlich.

Spielverlauf

Der SC Bern startete nervös in das Spiel. Den Bernern war der misslungene Start in die Meisterschaft mit drei Niederlagen (einmal in der regulären Spielzeit, einmal in der Overtime und einmal im Penaltyschiessen) deutlich anzumerken. Sie hatten wenig zusammenhängende Aktionen im Startdrittel. Auch während 62 Sekunden in doppelter Überzahl brachte der SC Bern nichts Gefährliches zustande. Da waren die St. Galler zielstrebiger. Weniger Angriffe als die Berner aber dafür zwei Tore. Kaum hatten die Berner durch Chris Domenico (sein erstes Tor für den SC Bern) ausgeglichen, lagen sie bereits wieder in Rückstand (9 Sekunden später!).

Langsam steigerte sich der SC Bern im Mitteldrittel und hatte durch Chris DiDomenico zwei ganz gute Ausgleichsmöglichkeiten, doch beide Male verhinderte Melvin Nyffeler den Ausgleich. Ansonsten blieb das Mitteldrittel eher lau. Die aufregendsten Aktionen waren noch das Timeout von den Lakers sowie der etwas kuriose Goaliewechsel in der 38. Minute. Melvin Nyffeler wurde für 19 Sekunden (!) durch Robin Meyer ersetzt. Auf der Bank war jedoch nicht ersichtlich, was dieser Wechsel genau sollte.

Im dritten Drittel kamen von den Bernern langsam die Emotionen auf und das tat dem SC Bern gut. In der 44. Minute glich Captain Simon Moser, nach genialer Vorarbeit von Colton Sceviour (sein zweiter genialer Assist heute Abend), zum 2:2 aus. Der SC Bern wollte nun unbedingt den ersten Sieg. Und der sollte Tatsache werden. In der 57. Minute dribbelte sich Chris DiDomenico durch die Lakers Verteidigung. Sein Querpass wurde von Sandro Zangger mit dem Schlittschuh ins eigene Tor bugsiert. Gut zwei Minuten vor Schluss wurde Melvin Nyffeler durch einen sechsten Feldspieler ersetzt und die letzte Minute konnten die Lakers sogar noch in Überzahl agieren. Doch die Berner verteidigten mit Herzblut den knappen Vorsprung und kamen so zum ersten Saisonsieg.

Fazit

Positiv aus Berner Sicht:

Der erste Sieg für den SC Bern, die beiden herausragenden Assists von Colton Sceviour und die Wende im dritten Drittel.

Negativ aus Berner Sicht:

Die Ratlosigkeit und die fehlenden Emotionen während der ersten zwei Drittel.

Stimmen zum Spiel (geliefert von Roman Badertscher)

Colton Sceviour: “Ich denke, wir haben gut gespielt. Leider war uns der Start nicht geglückt. Im zweiten Drittel wurden wir dann etwas besser und im dritten haben wir die Tore gemacht. Bei meinen Assists versuchte ich Platz zu machen und zu versuchen, mit dem Pass die Differenz zu machen. Heute haben wir die Möglichkeiten genutzt. Hoffentlich können wir das mitnehmen. Es war sehr cool, die Wand zu sehen nach dem ersten Sieg. Für morgen gegen Kloten müssen wir darauf aufbauen und unser Spiel spielen, was wir spielen wollen.”

SC Bern vs. SCRJ Lakers 3:2 (1:2 / 0:0 / 2:0)

PostFinance-Arena, Bern – 13'885 Zuschauer

SR/LM: Mark LEMELIN (CAN), Alex DIPIETRO; David OBWEGESER, Sébastien DUC

Tore: 07:18 Moy (Cervenka) 0:1; 13:52 DiDomenico (Sceviour) 1:1; 14:01 Wick (Albrecht) 1:2; 43:48 Moser (Sceviour) 2:2; 56:15 DiDomenico 3:2

Strafen: SC Bern 2 x 2 Min.; SCRJ Lakers 3 x 2 Min.

SC Bern: P. Wüthrich (Manzato); Zgraggen, Untersander (A), Gélinas (CAN), Loeffel (TS), C. Gerber, Goloubef CAN), B. Gerber; Bärtschi, Lindberg (SWE), Vermin; Moser ©, Sceviour (CAN), DiDomenico (CAN); Scherwey (A), Baumgartner (AUT-SUI), Bader; Ritzmann, Fahrni, Näf; Fuss

Headcoach: Johan Lundskog (SWE)

SCRJ Lakers: Nyffeler (Meyer); Djuse (SWE), Aebischer, Profico, Baragano, Maier, Sataric, Bircher; Wetter, Cervenka © (CZE / TS), Moy; Jensen (DAN), Schroeder (USA), Zangger; Eggenberger, Rowe (USA), Cajka; Dünner (A), Albrecht, Wick (A);

Headcoach: Stefan Hedlund (SWE)

Bemerkungen:

SC Bern ohne M. Henauer, Lehmann, Kahun (GER) (alle verletzt), Pinana (überzählig), Dähler, Ryser (Farmteam Swiss League)

SCRJ Lakers ohne Elsener, Noreau (CAN), Vouardoux, Forrer, Brüschweiler, Lammer (verletzt), Ramsauer (überzählig)

Schussverhältnis: SC Bern 37 (12 / 14 / 11) – SCRJ Lakers 27 (7 / 11 / 9)

Seit 2007 wird das Berner Eisstadion PostFinance-Arena genannt. Das sind nun 15 Jahre.

Vor dem ersten offiziellen Puckeinwurf machen Hansruedi Köng (CEO PostFinance) und Raeto Raffainer (CEO SC Bern) einen symbolischen Puckeinwurf auf dem Eis und halten eine kurze Ansprache. In diesen 15 Jahren geschah so einiges in der PostFinance-Arena. 2009 fand die IIHF Eishockey-WM hier statt, 453 Meisterschaftsspiele hat der SC Bern seit damals gespielt und 5 Meistertitel gefeiert und über 1'500-mal ertönte der Tor-Song «The Final Countdown».

Ereignisübersicht (ohne Tore – diese siehe oben im Bericht):

1. Drittel

09:09 2’ Inaki Baragano, SCRJ Lakers – Hoher Stock

10:07 2’ Nico Dünner, SCRJ Lakers – Beinstellen

16:41 2’ Oscar Lindberg, SC Bern – Goaliebehinderung

2. Drittel

27:11 Timeout SCRJ Lakers

37:30 Goalie Melvin Nyffeler, SCRJ Lakers out

37:30 Goalie Robin Meyer, SCRJ Lakers in

37:49 Goalie Robin Meyer, SCRJ Lakers out

37:49 Goalie Melvin Nyffeler, SCRJ Lakers in

3. Drittel

47:36 2’ Gian-Marco Wetter, SCRJ Lakers – Cross Check

58:10 Goalie Melvin Nyffeler, SCRJ Lakers out (z.G. 6. Feldspieler)

59:03 2’ Benjamin Baumgartner, SC Bern – Halten

56:15 Game-Winning-Goals: #88 Chris DiDomenico, SC Bern

(TS): Topscorer

©: Captain