Ambrì in Kloten im doppelten Glück

Von Rolf Schwarz

Nach glücklichen Treffern im Spiel können die Leventiner auch das Penaltyschiessen für sich entscheiden und mit dem 3:4 Seig Revanche nehmen für die gestrige Niederlage.

Bei Kloten ersetzt Derungs den erkrankten Aaltonen in der ersten Sturmformation. Ruotsalainen rückt in die Mitte als Center. Metsola hütet heute das Klotener Tor und auch bei den Gästen gibt’s einen Wechsel beim hintersten Mann: Juvonen pausiert, Conz ist Ambris erster Goalie. Zudem ist McMillan zurück im Line-up, ansonsten gibt’s nur kleine Retuschen.

Ambrì kann das erste Drittel für sich entscheiden, wobei beide Treffer sehr glücklich und auch etwas kurios entstehen: Beim 0:1 bremst Steiner vor seinem Tor und stellt dabei die Kufe genau so, dass Spaceks Querpassversuch unhaltbar für Metsola ins Tor gelenkt wird. Dem zweiten Treffer für Ambrì geht eine Strafe gegen Grassi voraus. Er checkt Ruotsalainen korrekt an der Bande, gerät dann aber dermassen in Rage, dass er den Finnen über die Bande auf die Ambrì-Bank drücken will und für seine Unsportlichkeit eine Strafe kassiert. Statt einem Klotener Tor in doppelter Überzahl, übersteht der HC Ambrì-Piotta diese Situation und just nach Ablauf seiner Strafe kann Grassi allein losziehen und schiessen. Chlapik profitiert vom Abpraller und schiesst Ambrì zur 2:1 Führung zur ersten Pause. Ironie des Schicksals: Unmittelbar vor dieser Aktion trifft Kloten nur die Latte von Conz’ Gehäuse. Beim einzigen Klotener Treffer im ersten Abschnitt schickt Verteidiger Reinbacher Stürmer Eric Faille und dieser schliesst die schnelle Aktion mit dem Treffer ab.

Neues Drittel, neues Glück für die Klotener? Im Gegenteil, es kommt noch dicker und die Pechsträhne geht weiter: Durch Virtanen erzielt Ambrì erneut einen Treffer, welcher nur dank eines unglücklichen Klotener Ablenkers zustande kommt. Kloten braucht einen Moment, um diese bittere Pille zu schlucken, kann sich dann aber in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels wieder etwas erholen, nachdem die Leventiner doch besser in dieses Drittel gestartet waren und auch mehr Chancen haben kreieren können.

Mit Klotens Shorthander durch Ang auf Zuspiel von Ruotsalainen kommt früh im Schlussabschnitt wieder Hoffnung auf bei Jeff Tomlinsons Mannschaft. Luca Cereda nimmt sein Timeout. Im 4 gegen 4 sorgen die beiden Verteidiger des ersten Klotener Blocks dann noch für den Ausgleich. Reinbacher schaltet sich in den Sturm ein, kurvt zweimal ums gegnerische Tor und bedient mustergültig seinen Captain Kellenberger, welcher einschiesst. Weil in der Verlängerung keine Tore fallen, muss das Penaltyschiessen entscheiden. Nach je 5 Schützen haben nur Formenton für Ambrì und Ekeståhl Jonsson für Kloten getroffen. Weil dieser aber bei seinem zweiten Versuch nur den Pfosten trifft, entscheidet Ambris Heed mit dem 6. Penalty die Partie.

Haufenweise Torchancen mit zahlreichen Möglichkeiten in Unterzahl, «Beinahe-Eigentoren» und solchen, die es auch effektiv sind, sehen die 6678 Zuschauer in dieser kurzweiligen Partie. Das bessere Ende behält diesmal der HC Ambrì-Piotta für sich, welcher dafür aber eine gehörige Portion Glück für sich beansprucht. Für Ambrì sind diese zwei Punkte wichtig, will man sich auf den Pre-Playoff Plätzen halten. Kloten punktet erneut, wie das im neuen Jahr bisher in jeder Partie der Fall war und bleibt weiterhin auf dem 7. Tabellenrang.