Vieles spricht für den EHC Biel

Von Andreas Bernhard

Der EHC Biel gewinnt auch das zweite Spiel der Serie gegen die Lions zu Null und führen nun mit 2:0 Siegen. Am Montag können sie zuhause bereits den dritten Sieg anstreben. Die ZSC Lions fanden auch heute kein Mittel gegen die Seeländer. Die Starspieler blieben auch heute vieles schuldig.

Der EHC Biel, bei dem heute Abend Antti Törrmänen nicht an der Bande stand, überraschte die Lions schon vor dem Spiel. Im Tor spielte Joren van Pottelberghe stand zwischen den Pfosten anstelle von Harri Säteri, der noch am Donnerstag einen Shotout feierte. Toni Rajala prüfte Simon Hrubec bereits in der ersten Minute ein erstes Mal. Simon Bodenmann bediente van Pottelberghe in der zweiten Minute mit dem ersten Abschluss. Weit gefährlicher wurde es 30 Sekunden später. Yannick Rathgeb spielte blind hinter dem Tor durch genau auf den Stock von Justin Azevedo, der dann alleine vor dem Bieler Goalie stand und direkt abschloss. Mit seiner Reaktion rechtfertigte van Pottelberghe schon früh seinen Einsatz. Während Joren hinten dicht hielt, sorgten seine Vorderleute für die frühe Führung. In der dritten Minute lenkte Jere Sallinen einen Schuss von Alexander Yakovenko unhaltbar zum 0:1 ab. Die Lions versuchten zu reagieren. Doch der Schuss von Sven Andrighetto in der siebten Minute war für van Pottelberghe kein Problem. Mehr zu tun erhielt er kurz darauf, als mit Riley Sheahan der erste Bieler auf die Strafbank musste. Das Powerplay der Zürcher sah nicht schlecht aus. Aber die Bieler zwangen die Zürcher auf die Aussenbahnen. Van Pottelberghe bekam es nur mit Weitschüssen zu tun. Kurz nach Ablauf der Strafe kam Chris Baltisberger zur Ausgleichschance. Sein Abschluss aus nächster Nähe flog knapp am entfernten Pfosten vorbei. Nicolas Baechler checkte in der elften Minute Yannick Rathgeb von hinten in die Bande und hatte Glück, nur eine kleine Strafe dafür zu kassieren. Die Bieler bestraften die Aktion auch so. Nur 17 Sekunden dauerte die Strafe. Den Weitschuss von Yakovenko konnte Hrubec noch abwehren. Gegen den Rebound von Tino Kessler war der Tscheche dann chancenlos. Das erste Drittel hätte für die Zürcher noch weitaus schlimmer enden können. Jesper Olofsson hatte in der 18. Minute gleich zweimal Pech. Zunächst traf er nur den Pfosten und einen Angriff später konnte Hrubec gerade noch abwehren.

Die Devise für die Zürcher im Mitteldrittel war klar. So schnell wie möglich den Anschlusstreffer erzielen. Zunächst mussten sie noch eine Strafe gegen Justin Azevedo aus dem ersten Drittel überstehen. Danach versuchten, offensiv wieder Akzente zu setzen. Weiterhin liess Biel praktisch nur Weitschüsse zu. Auf der Gegenseite zeigten sich die Seeländer äusserst effizient. Mike Künzle traf in der 25. Minute genau über den Beinschoner von Hrubec auf dessen Stockhandseite zum 0:3. Das Tor war eine Produktion zweier ehemaliger ZSC Lions Spieler. Der Pass kam von Luca Cunti. Marc Crawford hatte genug gesehen und nahm sein Time-out. Es blieb wirkungslos. In der 28. Minute berührte Mike Künzle beim Vorbeifahren leicht das Bein von Simon Hrubec. Der Goalie liess sich geistesgegenwertig fallen und holte eine Strafe gegen den Bieler Stürmer heraus. Das Powerplay war danach nicht erfolgreich. Beziehungsweise das Boxplay der Bieler klappte hervorragend. Kaum waren die Bieler wieder vollzählig stürmte Künzle alleine auf Hrubec zu und traf nur den Pfosten. Die Lions hätten sich über ein 0:5 nach 40 Minuten nicht beklagen können.

Alexandre Texier verpasste in der 42. Minute eine Flippass von Lammikko durch den Torraum und Sven Andrighetto kam mit einem Schuss aus dem Slot nicht an Joren van Pottelberghe vorbei. Die Lions hatten sich für das Schlussdrittel etwas vorgenommen. Juho Lammikko verpasste in der 48. Minute einen Rebound nachdem van Pottelberghe den Schuss von Simon Bodenmann mit dem Beinschoner abwehren konnte. Die Zürcher kamen besser ins Spiel auch weil die Bieler ihnen mehr Platz gab. Justin Azevedo schoss aus spitzem Winkel nur knapp am Tor vorbei. Andrighetto und Lammikko scheiterten. Das erste Zürcher Tor in dieser Halbfinalserie liess weiter auf sich warten. Es fiel auch nicht, als die Lions bereits vier Minuten vor Schluss Hrubec vom Eis nahmen. Im Gegenteil. Toni Rajala sorgte für das 0:4.

Bully: 28:25 (11:7;7:10;10:8)

Schüsse: 28:19 (10:6;9:9;9:4)

Turnover eigene Zone: 3:14 (1:4;2:2;0:8)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Waeber); Lehtonen, Geering; Marti, Weber; Phil Baltisberger, Kukan; Trutmann, Guebey; Texier, Lammikko, Chris Baltisberger; Andrighetto, Wallmark, Bodenmann; Truog, Sigrist, Azevedo; Baechler, Schäppi, Riedi.

EHC Biel-Bienne: van Pottelberghe (Ersatz: Rytz); Lööv, Rathgeb; Grossmann, Yakovenka; Forster, Schneeberger; Delémont; Olofsson, Haas, Hofer; Rajala, Sallinen, Kessler; Hischier, Cunti, Künzle; Schläpfer, Sheahan, Stampfli; Bärtschi.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Bachofner, Leone, Hollenstein (verletzt).

EHC Biel-Bienne ohne Froidevaux, Brunner (verletzt), Säteri, Reinhard, Christen (überzählig) und Tanner (krank).

18. Pfostenschuss Jesper Olofsson

24:38 Time-out ZSC Lions

30. Pfostenschuss Mike Künzle

56:12 – 58:10 ZSC Lions ohne Torhüter