Entfesselte Bieler erspielen sich Matchpucks

Von Pascal Zingg

Der EHC Biel zeigt im dritten Spiel der Playoff-Halbfinals eine begeisternde Leistung. Die Seeländer zeigen einen nahezu perfekten Abend, was ihnen einen 5:3-Sieg im Spiel und eine 3:0-Führung in der Serie einbringt.

Es war begeisternd was der EHC Biel am heutigen Abend offensiv aufs Eis zauberte. Seien es die perfekt herausgespielten Powerplaytreffer zum 1:0 und 3:1, der sensationell vorgetragene Konter zum 2:0 oder die individuellen Skills beim 4:1 vom dreizehnten Stürmer Ramon Tanner. All diese Szenen zeigten, dass der EHC Biel heute Abend auf sehr hohem Niveau agierte. Die Seeländer drückten dem Spielgeschehen derart den Stempel auf, dass die Zürcher nicht wussten, wie ihnen geschah.

Dabei konnte der ZSC heute erstmals in dieser Serie Tore schiessen. Gerade das 1:2 von Chris Baltisberger hätte die Zürcher nach einem Fehlstart ins zweite Drittel nochmals zurückbringen können. Wie auch beim 2:4-Anschlusstreffer, war der EHCB jedoch nicht um eine Antwort verlegen, weshalb das Starensemble der Zürcher in diesem Spiel einmal mehr vorgeführt wurde.

Dass die Zürcher den Bielern unterlegen waren, mussten sie sich aber auch selber zuschreiben. So kassierten sie vor allem im zweiten Drittel zu viele Strafen, was die Bieler zu zwei Überzahltoren nutzen konnten. Neben diesen Undiszipliniertheiten waren die Zürcher aber auch zu ungeduldig. So versuchten sie die Tore so sehr zu erzwingen, dass sie immer wieder in Konter liefen, was der EHCB gnadenlos zu weiteren Treffern nutzte.

Bei all der offensiven Feuerkraft der Bieler darf man aber auch nicht vergessen, dass Harri Sätteri einmal mehr einen äusserst starken Abend zeigte. Der Finne zeichnete sich bereits im ersten Drittel durch äusserst starke Paraden aus, die dazu führten, dass die Zürcher trotz einiger sehr guten Chancen nicht in Führung gehen konnten.

Schaut man auf die Offensive Feuerkraft, die defensive Abgeklärtheit und den überragenden Torhüter der Bieler, kann man sich im Moment nicht vorstellen, dass der ZSC die Bieler noch am Einzug in den Final hindern kann. Es bedarf schon einem grossen Griff in die Zauberkiste, dass Marc Crawford den Zürchern nochmals neues Leben einhauchen kann. Diesen Griff versuchte der Löwentrainer heute mit der Hereinnahme von Jarno Kärki und Garrett Roe bereits heute zu tätigen. Wie sich zeigte, sollten aber auch diese Wechsel nichts daran ändern können, dass die Bieler am heutigen Abend einen überwältigenden Sieg feierten.