NLA - Final - Dienstag, 18. April 2023
Zuschauer
7135 Zuschauer (99% Auslastung)
Vernets, Genf
Schiedsrichter
Mark Lemelin, Miroslav Stolc; Eric Cattaneo, Sébastien Duc
Tore
30:07 | 0:1 | Toni Rajala | ||
Y. Rathgeb, E. Froidevaux | ||||
Sami Vatanen [PP] | 1:1 | 54:50 | ||
D. Winnik, L. Omark | ||||
77:12 | 1:2 | Yanick Stampfli | ||
M. Künzle | ||||
Strafen
Noah Rod | 05:23 | |
2 min - Beinstellen | ||
Marco Maurer | 14:51 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
Roger Karrer | 33:50 | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
33:50 | Fabio Hofer | |
2 min - Übertriebene Härte | ||
36:49 | Yanick Stampfli | |
2 min - Haken | ||
Valtteri Filppula | 43:49 | |
2 min - Stockschlag | ||
53:29 | Luca Cunti | |
2 min - Haken | ||
Effektive Dauer: 81 Sekunden | ||
56:17 | Beat Forster | |
2 min - Spielverzögerung | ||
Aufstellung / Statistik
Torhüter | Torhüter | |||
97,9% 77:12 | ||||
93,1% 77:12 | ||||
Verteidiger | Verteidiger | |||
±0 2S | ±0 | |||
-1 5S 2' | +1 2' | |||
±0 2S | ±0 1S | |||
-1 1S 2' | ±0 3S | |||
-1 2S | +1 1S | |||
-1 1T 5S | +1 1A | |||
±0 | +1 | |||
+1 1T 1S 2' | ||||
Stürmer | Stürmer | |||
-1 1S | ±0 2S | |||
±0 | ±0 2S 2' | |||
±0 1S 2' | +1 1A 1S | |||
±0 5S | ±0 1S | |||
±0 5S | ±0 1S 2' | |||
-1 | ±0 1S | |||
±0 1A 2S | +1 1A 1S | |||
-2 1S | ±0 3S | |||
-1 3S | +1 1T 4S | |||
±0 1S | +1 1S | |||
±0 4S 2' | ±0 | |||
-1 3S | ||||
±0 1A 5S | ||||
Weitere | ||||
+1 6S |
Stampfli schockt Genf, Biel mit dem Break
Genf drückt, Biel gewinnt – mit 2:1 nach Overtime und führt in der Finalserie mit demselben Resultat. Es ist die erste Heimniederlage des GSHC in den diesjährigen Playoffs.
Das sonntägliche Spiel begann und endete für Genf mit zwei Schockerlebnissen und drei Toren. Umso erleichterter war das Westschweizer Kollektiv über zwei prominente Rückkehrer für das heutige Spiel: Vatanen in der Verteidigung, Praplan im Sturm. Auch bei den Bieler Gästen gab es eine wichtige Änderung – van Pottelberghe im Tor anstelle von Sätteri, den freien Import-Platz in der Aufstellung nahm Sheahan als linker Flügel in der dritten Linie ein. Diese Goalie-Rochade brachte den Seeländern im Halbfinal gegen die ZSC Lions einen Sieg ein und auch heute Abend sollte sich diese Taktik ausbezahlen.
Aber alles der Reihe nach. Genf begann, wie üblich, mit einem Start-Furioso. Miranda hatte bereits nach einer halben Minute eine gute Chance. Biel kam erst nach fünf Minuten zu einer ersten Gelegenheit, der formstarke Brunner scheiterte aber an Mayer, der auch heute wieder als Genfer Rückhalt fungierte (spielt seit Spiel 4 im Viertelfinal durchgehend), und kurz darauf liessen die Gäste auch eine erste Überzahl ungenutzt verstreichen. Es waren in der Folge immer wieder die Romands, welche sich druckvoll im Bieler Drittel zu installieren wussten, dabei aber keinen Ertrag verzeichnen konnten. Biel tat es den Einheimischen gleich und liess weitere Chancen liegen, beispielsweise bei einer zweiten Überzahl, wo Antonietti als Genfer noch die grösste Chance hatte. Sein Sololauf in der 16. Minute wurde hingegen von van Pottelberghe gestoppt.
Auch im zweiten Drittel bekamen die Zuschauer in der ausverkauften Les Vernets-Halle zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel auf hohem Niveau und mit vielen Chancen zu sehen. Allmählich nahmen die Genfer das Heft hingegen in die Hand, in der 26., 27. und 28. Minute hatten Hartikainen, Smirnovs und Le Coultre erstklassige Chancen auf die Führung. Just zur Spielmitte rächte sich die Ineffizienz der Einheimischen indes. Verteidiger Rathgeb liess man in der neutralen Zone einfach gewähren und durchlaufen, der bediente Topscorer Rajala und dieser traf mit einem tiefen Slapshot zum 0:1. Sekunden später traf Cunti noch das Lattenkreuz, Genf jetzt wie zu Beginn des letzten Spiels in der Stockstarre.
Erst gegen Drittelsende, als Stampfli eine sehr hart gepfiffenen Strafe fasste, kamen die Grenat zu Chancen in Überzahl. Auch da konnte sich der EHCB-Ersatzhüter van Pottelberghe wieder mehrmals auszeichnen. So blieben den Genfern noch 20 Minuten, das Blatt zu wenden. Es half den Genfern nicht, dass die sonst sicheren Werte, allen voran die Ausländer, heute Abend blass blieben, respektive von den Bielern zumeist neutralisiert wurden. Ein Beispiel dafür? Filppula fasste sich eine Strafe wegen eines gänzlich überflüssigen Stockschlags in der offensiven Zone, es lief die 44. Minute. Gleich nach Ablauf kam Genf nun wuchtig zu Chancen - Winnik und Jooris aus dem Slot – und drückte auch in Folge, als die Zeit langsam rar wurde, vehement auf den Ausgleich.
Als Biels Cunti in der 54. Minute wegen eines Fouls an Winnik eine Strafe fasste, brach Biels Verteidigungswall. Denn Rückkehrer Vatanen traf mit einem Direktschuss zum umjubelten Ausgleich – van Pottelberghes erster Gegentreffer nach 115 Minuten Playoff-Eishockey. Kurz später, es lief die 57. Minute, drücke Forster Mann und Tor aus den Angeln und kassierte eine kleine Strafe zur Unzeit. Nur mit viel Glück überstanden die Gäste diese Phase und retteten sich in die Verlängerung.
In der Overtime angekommen, drückten die Genfer vehement auf den Siegtreffer. Zwar konnte Künzle in der 63. Minute nach einem Fehler von Le Coultre alleine auf Mayer losziehen, ansonsten kamen die Genfer aber im Minutentakt zu Grosschancen. Das Einbahnhockey wurde Coach Törmänen zu gefährlich, er sah sich in der 74. Minute gezwungen, sein Timeout zu nehmen. Und nur drei Minuten später fiel die Entscheidung: Vatanen, in der regulären Spielzeit noch der gefeierte Held, verlor die Scheibe hinter dem eigenen Tor an Künzle, dieser passte in den Slot zu Stampfli und der bezwang Mayer mit einem satten Direktschuss zum finalen 2:1 für die Berner.
Die heutige Niederlage schmerzt die Grenat, welche das Spiel dominierten, aber offensiv wenig Effizienz zeigten. Alleine in der Overtime resultierten 11 Torschüsse, für Biel nur deren 2. Der EHCB indes kann sich bei van Pottelberghe bedanken, zum zweiten Mal in diesen Playoffs wurde er aufgestellt und wiederum resultierte ein Big Win für sein Team daraus. Das Momentum wie auch der Heimvorteil hat somit auf die Seite der Bieler gekippt und der GSHC muss sich etwas einfallen lassen, möchte man diese Serie gegen den so effizient agierenden Gegner nochmals wenden.