Heimsieg erkämpft

Von Simon Wüst

Die SCL Tigers rennen fast das ganze Spiel lang einem Rückstand hinterher, bleiben aber konzentriert und kehren die Partie verdient zu ihren Gunsten. Genève-Servette agiert zwar überlegen, ist aber im Abschluss zu harmlos und uninspiriert.

Neuer Name, alte Spielstätte. Die altehrwürdige Ilfishalle heisst nun – zumindest mal für fünf Saisons – offiziell «Emmental Versicherung Arena». Hoffentlich ein gutes Omen für den Start der neuen Saison, auf welchen alle im Stadion gespannt gewartet haben.

Das Spiel begann eher verhalten aber spielerisch hochstehend. Der amtierende Schweizermeister gab zwar den Ton an, doch die Emmentaler spielten munter mit und kamen auch zu ihren Chancen. Eine erste gefährliche Aktion hatten die Genfer, aber Erni vermochte in extremis einen Abschluss zu verhindern. Es war ein munteres hin und her, fast ohne Unterbrüche und so war schon mehr als die Hälfte des Drittels gespielt als das erste Tor fiel. Mit zwei präzisen Pässen hebelten die Genfer die gesamte SCL Tigers Mannschaft aus und Guillaume Maillard schoss gnadenlos ein. Nach dem Führungstreffer übernahmen die Calvinstädter das Zepter endgültig. Man merkte die erhöhte Aggressivität und sie störten die Langnauer deutlich früher im Aufbau als vorher. In der 15. Minute musste Boltshauser mit einer schönen Fanghand-Parade sein Team vor einem höheren Rückstand bewahren.

Im ersten Powerplay des Spiels schickte SCL Coach Paterlini seine fünf Söldner gemeinsam aufs Eis, aber sie brachten in 90 Sekunden nichts Erwähnenswertes zu Stande. Servette hatte weiterhin mehr Spielanteile, war aber nicht mehr so dominant wie im Startdrittel. Zur Spielmitte hatten die Langnauer eine ausgezeichnete Phase mit einigen hochkarätigen Chancen, unter anderem zwei Pfostenschüsse durch Pesonen und Riikola. Nach einer kurzen Beruhigung im Spiel kamen die Emmentaler gegen Ende des Drittels erneut stark auf und hatten nochmals sehr gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Aber es mochte nicht klappen. Wenn sich das nur nicht rächte…

Im Schlussdrittel war das Spielgeschehen sehr ausgeglichen. Optisch hatten die Einheimischen vielleicht etwas Vorteile, aber etwas Zählbares schaute auf beiden Seiten nicht heraus. Ein typischer Abnützungskampf, welcher zu Gunsten der Genfer auszugehen schien. Bis sich in der 54. Minute Aleksi Saarela ein Herz fasste und mit einem trockenen Handgelenksschuss ins hohe Eck den hochverdienten Ausgleich erzielte und das Spiel in die Verlängerung zwang. In dieser Overtime traf nach 65 Sekunden Rückkehrer Julian Schmutz für die Langnauer mit einer sehenswerten Direktabnahme. Die Emmental Versicherung Arena kochte über und man konnte den Felsbrocken von der Emmentaler-Seele fallen hören.

Man muss sagen, Langnau zeigte eine eher unerwartet gute Leistung im Startspiel. Die zwei Punkte sind keinesfalls unverdient, trotz Rückstand während 54 Minuten.

SCL Tigers – HC Genève-Servette 2:1 n.V. (0:1, 0:0, 1:0, 1:0)

Emmental Versicherung Arena – 5188 Zuschauer – SR: Hebeisen/Dipietro, Huguet/Burgy

Strafen: SCL Tigers 1 x 2 Minuten ; HC Genève-Servette  2 x 2 Minuten

Tore/Strafen /Stats: siehe Telegramm

Mannschaftsaufstellungen:

SCL Tigers:

Boltshauser; Zanetti, Saarijärvi; Riikola, Schilt; Meier, Erni; Guggenheim, Zryd; Pesonen, Malone, Rohrbach; Saarela, Diem, J.Schmutz; Louis, F.Schmutz, Rossi; Lapinskis, Salzgeber, Berger

Genève-Servette:

Descloux; Chanton, Karrer; Maurer, Vatanen ; Le Coultre, Jacquemet ; Völlmin ; Winnik, Filppula, Miranda ; Pouliot, Richard, Praplan ; Rod, Manninen, Hartikainen; Bertaggia, Jooris, Maillard; Cavalleri

Verletzte/überzählige Spieler:

SCL Tigers: Weibel, Cadonau, Petrini (überzählig); Dukurs (Swiss League)

HC Genève-Servette: Lennström (verletzt); Berthon (überzählig); Vouillamoz, Guignard (Swiss League)

Bemerkungen: 28. Minute Pfostenschuss SCL Tigers (Pesonen); 32. Minute Postenschuss SCL Tigers (Riikola)

Best Player Wahl:

#13 Lapinskis (SCL Tigers)

#34 Descloux (HC Genève-Servette)