Trotz grossem Aufwand: Rappi verliert in der Overtime

Von Pascal Zingg

In einem ausgeglichenen Spiel sichert sich der EHC Biel nach sechs Niederlagen in Serie wieder einmal einen Sieg, Die Seelänger gewinnen in der Verlängerung mit 2:1. Für den Gegner aus Rapperswil setzte es damit eine ärgerliche Niederlage ab, war man doch gegen Ende des Spiels die bessere Mannschaft.

Nachdem der EHC Biel in dieser Saison bereits vier Mal im Penaltyschiessen verlor, machten es die Seeländer heute besser. So gelang Tino Kessler in der 62. Minute der vielumjubelte 2:1-Siegtreffer. Während für die Bieler nach sechs Niederlagen eine Durststrecke zu Ende ging, mussten sich die SCRJ Lakers einmal mehr eingestehen, dass die Verlängerung eine Disziplin ist, die sie unter Stefan Hedlund nicht beherrschen. Schaut man auf die Statistik der letzten gut zwei Jahre, so mussten die Lakers unter Hedlund 20 Mal eine Extraschicht schieben. Gerade zwei Mal konnte man diese Verlängerung siegreich gestalten, acht Mal ging man als Verlierer vom Eis und zehn weitere Male musste das Penaltyschiessen entscheiden.

Die Statistik zeigt auf, dass der an sich gute Taktiker Hedlund in der Disziplin Drei-gegen-Drei noch kein Mittel gefunden hat, dass seinem Team einen Vorteil verspricht. Auch heute war es deshalb der EHC Biel, der in dieser Verlängerung mehr vom Spiel hatte. Während den 105 Sekunden, die die Overtime dauert, kamen die Lakers nur einmal an den Puck, gaben ihn aber zu leichtfertig her. Schliesslich liess sich Maxim Noreau im Duell gegen Tino Kessler überlaufen, weshalb dieser Melvin Nyffeler mit einem satten Schuss überwinden konnte.

Der Treffer war aus Rapperswiler Sicht ein Stich ins Herz. Hatten die Rosenstädter doch zuvor alles unternommen, um dieses Spiel zu gewinnen. Nach der Rückkehr von Cervenka, Djuse, Jensen und Schroeder spielte Hedlund über weite Strecken mit nur drei Sturmformationen. Die Konzentration der Kräfte führte dazu, dass die Lakers vor allem im dritten Drittel das bessere Team waren und immer wieder zu guten Chancen kamen. «Heute hätten wir den Sieg verdient. Wir haben am Schluss mehr aufs Tor gedrückt und hatten einige gute Chancen. Ihr Torhüter hat jedoch einen hervorragenden Match gespielt und all unsere Chancen vereitelt», erklärte Niklas Jensen nach dem Spiel.

Da Harri Säteri heute Abend einmal mehr ein exzellentes Spiel zeigte, überrascht es dann auch nicht, dass die Rapperswiler etwas Puckglück brauchten, um den Finnen zu bezwingen. Dies zeigte sich in der 33. Minute, als ein Pass von Fabian Maier etwas glücklich via den Schlittschuh von Jordan Schroeder auf die Schaufel von Roman Cervenka sprang. Wie sich zeigte, sollte dies aber der einzige Moment sein, bei dem die Rapperswiler das offensive Glück beanspruchen konnten. Bestes Beispiel dafür war Tyler Moy, der gleich zwei Mal die Torumrandung traf.

Hatten die Rapperswiler Pech in der Chancenauswertung, schienen die Bieler trotz des Sieges einmal mehr Pech bei den Verletztungen zu haben. Sekunden bevor Kessler zum Sieg traf, kam Damien Brunner nach einem Zweikampf mit David Aebischer ins straucheln. Da der Stürmer erst liegen blied und anschliessend mit schmerzverzerrtem Gesicht und gestikulierend vom Eis fuhr, ist nicht auszuschliessen, dass die Verletzungshexe bei Brunner ein weiteres Mal ihr Unwesen getrieben hat.