Harmloses Rappi scheitert an starkem Zug

Von Pascal Zingg

Der Meisterschaftsfavorit aus Zug zeigt bei den SCRJ Lakers eine solide Leistung. Die Zuger sind über weite Strecken das bessere Team, was ihnen zum Schluss einen ungefährdeten 5:2-Sieg einbringt.

Spannend war es in diesem Spiel nur einmal. Kurz nach Spielmitte wurde der EV Zug beim Stand von 3:0 nachlässig. Ein präziser Aebischer-Schuss ins hohe Eck und ein Shorthander von Nico Dünner sorgten dafür, dass es zur zweiten Pause nur 2:3 Stand. Da der EVZ seinem Gegner am heutigen Abend jedoch klar überlegen war, hatten die Zentralschweizer zu Beginn des letzten Drittels keine Mühe das Spiel mit einem Doppelschlag durch Simion und Herzog zu entscheiden.

Zeigten die Zuger einmal mehr ihre spielerische Stärke, wurden dem SCRJ abermals seine Limiten aufgezeigt. Hierbei sind insbesondere die Probleme in der Offensive zu nennen. Dies unterstreicht die Tatsache, dass die Rapperswiler in 16 Spielen nur einmal mehr als zwei Tore bei fünf-gegen-fünf geschossen haben. Um dieses Manko zu kompensieren, konnten die Lakers in einigen Spielen auf ein funktionierendes Powerplay zählen. Gerade bei diesem Special Team zeigten die Rapperswiler zuletzt wieder grosse Mängel. Man hat fast ein bisschen das Gefühl, dass die Liga nun weiss, wie Cervenka und Co. Powerplay spielen.

Kommt dazu, dass sich Roman Cervenka und seine ausländischen Stürmerkollegen aktuell alles andere als in Hochform befinden. Da die Lakers nicht wie Zürich oder Zug auf Schweizer Ausnahmekönner zählen können, wären es eigentlich die Importspieler, die die Spiele für den SCRJ entscheiden müssten. Dies scheint im Moment jedoch keinem Stürmer mit ausländischem Pass zu gelingen. Da die Rosenstädter auf der Ausländerposition immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatten, mag dies auch daran liegen, dass fast die ganze Ausländerfraktion angeschlagen ist. Dabei ist es natürlich wenig hilfreich, dass der SCRJ bis zur Natipause in jeder Woche drei Spiele zu bestreiten hat.

Aus Sicht der Rosenstädter bleibt damit nur die Möglichkeit weiter hart zu arbeiten und zu hoffen, dass der Knoten beim einen oder anderen Spieler doch noch platzt. Dabei scheint es wichtig, die Grundregeln der Offensive einzuhalten. «Wir müssen zum einfachen Spiel zurückkehren und mehr Druck aufs Tor machen, so dass wir vielleicht auch mal einen Lucky Bounce bekommen», erkannte Nico Dünner. Obwohl diese Worte nach einer Niederlage wie der heutigen nach einer Floskel klingen, sind sie doch die einzige Möglichkeit, wie sich ein offensiv impotentes Team wie die Lakers selber aus dem Dreck ziehen können.