Ambrì in Spengler Cup Form

Von Simon Wüst

Die Gäste aus der Leventina kontrollierten die Partie nach harzigem Start souverän und sicherten sich vor dem Spengler Cup Einsatz nochmals drei wichtige Punkte. Langnau enttäuschte vor vollem Haus erneut und muss in der Pause bis zum 2.Januar wieder zu seiner Form finden.

In den ersten Minuten dominierten die SCL Tigers die Partie. Zwei hervorragende Chancen vergab Mäenalanen fahrlässig und auch Rohrbach konnte einmal alleine auf Juvonen ziehen. Dieser parierte aber alles souverän. An der Effizienz mangelt es den Langnauern aber nicht nur seit heute. Erst nach fünf Minuten brachten die Bianconeri den ersten Schuss aufs Tor. In der 9. Minute gingen die Tessiner dann entgegen dem Spielverlauf in Führung. Nach einem Puckverlust an der Bande war die Langnauer Defensive kurz unsortiert und Jesse Virtanen traf backhand. Danach ging das Spiel hin und her, wobei Langnau immer noch ein wenig mehr Spielanteile verzeichnen konnte. Doch vier Sekunden vor der Sirene traf Ambri-Piotta im Powerplay zum zweiten Mal. Alex Formenton wurde im Slot schön angespielt und er versenkte den Puck kaltblütig.

Ambri startete furios ins Mitteldrittel. Ein Schuss von der blauen Linie lenkte Topscorer Michael Spacek unhaltbar ab. Der Stock war zwar ein wenig hoch, aber nach Videoanalyse der Refs noch im regulären Bereich. Langnau schien noch nicht bereit und auch im anschliessenden Powerplay war man zeitweise unkoordiniert und panisch unterwegs. Man suchte den Treffer so stark, dass man die einfachen Dinge vergas. Der vermeintliche Anschlusstreffer in der 26. Minute wurde, nach Ceredas Coach-Challenge, wegen Torhüterbehinderung aberkannt. In der 28. Minute brach der Frust beim Langnauer Julian Schmutz vollends durch. Nach einer harmlosen Szene kam es zu einem Infight, danach mussten er und Ambris Inti Pestoni unter die Dusche. Da noch weitere Spieler beteiligt waren, füllten sich die Strafbänke schön und insgesamt 60 Strafminuten wurden ausgesprochen. Im Anschluss hatten beide Teams scheinbar ihr Spielkonzept verloren und ein offener Schlagabtausch entstand. Zwar ein Spektakel fürs Publikum aber ein Graus für jeden Coach.

Zum Start des Schlussdrittels beruhigten sich die Gemüter wieder. Beide Teams neutralisierten sich zu Beginn. Wobei es den Leventinern gelang, immer wieder Nadelstiche zu setzen und die Langnauer mit sich selbst zu beschäftigen. Für offensive Aktionen blieb wenig Energie übrig. Ambrì hingegen nötigte Charlin in Langnaus Tor immer wieder zu sehr guten Saves. Schon früh vor der Schlusssirene versuchten die Emmentaler ihr Glück ohne den Torhüter, aber in der 58. Minute traf Ambrìs Valentin Hofer zum 0:4 ins leere Tor. Den Schlusspunkt setzten aber doch noch die Gastgeber mit dem Treffer von Sean Malone, 46 Sekunden vor Ende der Partie.

SCL Tigers – HC Ambrì-Piotta 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)

Emmental Versicherung Arena – 6000 Zuschauer (ausverkauft) – SR: Piechaczek/Ruprecht, Wolf/Duc

Strafen: SCL Tigers 4 x 2 Minuten, 5’ plus Spieldauer (J.Schmutz) ; HC Ambrì-Piotta  6 x 2 Minuten, 5’ plus Spieldauer (Pestoni)

Tore/Strafen /Stats: siehe Telegramm

Mannschaftsaufstellungen:

SCL Tigers:

Charlin; Schwab, Saarijärvi; Meier, Erni; Zanetti, Cadonau; Pesonen, Malone, J.Schmutz; Saarela, Mäenalanen, Louis; Lapinskis, F.Schmutz, Rohrbach;Weibel, Tanner, Berger; Petrini

Ambrì-Piotta:

Juvonen; Pezzullo, Heed; Virtanen, Fohrler; Wüthrich, Zündel; Z.Dotti; Kneubuehler, Spacek, Bürgler; Formenton, Heim, Pestoni; Eggenberger, Dauphin, Zwerger; Douay, Grassi, Landry; Hofer

Verletzte/überzählige Spieler:

SCL Tigers: Guggenheim, Salzgeber, Riikola, Schilt, Rossi, Diem (verletzt); Jenni (abwesend); Felcman, Dukurs (Swiss League); Zryd (krank)

HC Ambrì-Piotta: I.Dotti, Kostner, De Luca (verletzt); Brüschweiler, Fadani (Swiss League); Lilja (überzählig)

Bemerkungen: 47. Minute Pfostenschuss Ambrì-Piotta (Spacek); 56:22-58:00 SCL Tigers ohne Torhüter

Best Player Wahl:

#38 Stéphane Charlin (SCL Tigers)

#71 Jesse Virtanen (HC Ambrì-Piotta)