Erster Penalty-Sieg für den SCB seit fast drei Jahren!

Von Roman Badertscher

Dem SCB tat die Pause in der Altjahreswoche nicht gut und erwischte einen Kaltstart ins erste Spiel des neuen Jahres. An Derbystimmung war auf Berner Seite nur in den ersten viereinhalb Minuten zu denken. Der SCB kämpfte sich fulminant zurück und entschied das Tatzenderby im Penaltyschiessen. Es war der erste SCB-Sieg in einem Shootout seit dem 2. März 2021!

Derby ganz nach Langnauer Geschmack

Die erste Grosschance der Tigers merzte Adam Reideborn für Samuel Kreis noch aus. Der Rückkehrer fiel im dümmsten Moment um, was eine 2-1-Situation zur Folge hatte. Kurz darauf scheiterten Benjamin Baumgartner und Tristan Scherwey an Luca Boltshauser.

In der fünften Minute wurde Bern für lasches Verteidigungsverhalten bestraft. Thierry Bader verlor den Puck in der eigenen Zone und Ramon Untersander den Mann. Keijo Weibel sagte Danke, der Adam Reideborn zwischen den Schonern erwischte. Nur 21 Sekunden später war Saarijärvi erfolgreich, während Julian Schmutz dem Berner Goalie die Sicht nahm. Das 0:3 folgte nur wenige Augenblicke später. Auf der SCB Bank? Ratlosigkeit? Es gab keine Reaktion. Immerhin kassierte der SCB kein weiterer Treffer.

Die Mutzen fingen sich gegen Ende des Drittels und holten eine Strafe heraus. Julian Schmutz leistete sich einen hohen Stock gegen Marco Lehmann und wurde nach Videostudium mit 2 plus 2 Minuten bestraft. 19 Sekunden vor der Pause traf Dominik Kahun den Pfosten.

Bern verkürzt trotz Gegentreffer auf zwei Tore Differenz

Das restliche Berner Powerplay zu Beginn des Mittelabschnitts war nicht von Erfolg gekrönt. Ja, Langnau kam gar zu einer 2-1-Situation in Unterzahl. Es wäre wohl spielentscheidend gewesen. Doch der SCB bäumte sich auf und Kahun traf bei einer erneuten Strafe gegen die Emmentaler doch noch. Ein schöner Doppelpass mit Corban Knight hinter dem Tor verwertete der Deutsche schliesslich.

Keine Minute später nutzte Harri Pesonen einen Abpraller von Reideborn aus und stellte den 3-Tore-Vorsprung wieder her. Weiter beklagte der SCB defensive Nachlässigkeit und Missverständnisse zwischen Verteidiger und Stürmer. Die SCL Tigers setzten den SCB bei Spielhälfte gar in der eigenen Zone unter Druck und die ersten Pfiffe ertönten.

Die Heimfans wollen eine Mannschaft sehen, die kämpft. Eine Strafe gegen Rohrbach kam deshalb eigentlich zur richtigen Zeit. Bei der einzigen Berner Grosschance verteidigte Boltshauser mit allem, was er hatte. In der 39. Minute verkürzte Loeffel nach abgesessener Strafe auf 2:4. Der SCB kämpfte – unbestritten – eine Verbesserung zum ersten Drittel war erkennbar.

Kampf des SCB wird mit Doppelpack belohnt

Kurz nach Beginn des Schlussdrittels war bereits das vierte Powerplay für den SCB im Gange und da verpasste Lehmann in der Mitte, doch Knight stand links goldrichtig und netzte zum 3:4 ein. In der 46. Minute verfiel das Berner Publikum in Ekstase! Kahun traf mit seinem zweiten Treffer zum 4:4 Ausgleich!

Jetzt herrschte Derby-Stimmung auch auf Seite des SC Bern! Von da an war es ein Hin und Her, mit den besseren Chancen für die Mutzen, die auch defensiv nicht gross etwas anbrennen liessen. 4:40 vor Schluss ein Tohuwabohu vor Boltshauser und der SCB verpasste es zweimal, ins offene Tor zu treffen. Wenn sich das nicht noch rächte.

Es ging in die Overtime, in der sich der SCB die besseren Möglichkeiten erarbeitete. Im Penaltyschiessen gewannen die Hausherren dank den Toren von Knight, Baumgartner und Loeffel. Für die Tigers traf einzig Saarela.

SC Bern – SCL Tigers 5:4 n.P. (0:3, 2:1, 2:0, 0:0, 1:0)

PostFinance Arena, Bern. – 17‘007 Zuschauer. – Schiedsrichter: Ruprecht/Fonselius, Gnemmi/Stalder.

Tore: 4:45 0:1 Weibel (Felcman); 5:06 0:2 Saarijärvi; 6:20 0:3 Flavio Schmutz (Pesonen, Meier); 25:48 1:3 Kahun (Knight, Baumgartner) PP1; 26:45 1:4 Pesonen (Meier); 38:41 2:4 Loeffel (Kahun, Scherwey); 42:50 3:4 Knight (Kahun, Lehmann) PP1; 45:22 4:4 Kahun (Untersander, Kindschi); 65:00 5:4 Loeffel (entscheidender Penalty).

Penaltyschiessen: Julian Schmutz -, Scherwey -, Mäenalanen-, Knight 1:0, Pesonen -, Baumgartner 2:0, Saarela 2:1, Loeffel 3:1.

Strafen: 1 x 2 Minuten gegen Bern, 6 x 2 Minuten gegen Langnau.

Schüsse aufs Tor: 59:21 (11:9, 26:8, 19:4, 3:0)

SC Bern: Reideborn (Ersatz: Manzato); Kindschi, Untersander (A); Kreis, Loeffel; Paschoud, Maurer; Rhyn; Scherwey, Baumgartner, Lehmann; Luoto, Kahun (PF-TS), Vermin (A); Bader, Knight, Fahrni; Moser (C), Ritzmann, Sablatnig.

SCL Tigers: Boltshauser (Ersatz: Charlin); Guggenheim, Saarijärvi (A); Meier, Zryd; Zanetti, Cadonau; Baltisberger, Erni; Saarela (PF-TS), Malone, Julian Schmutz; Pesonen (C), Mäenalanen, Rohrbach; Lapinskis, Flavio Schmutz (A), Petrini; Weibel, Felcman, Berger.

Bemerkungen: SC Bern ohne Nemeth, Füllemann, Näf, Pokka, Wüthrich, Sceviour (verletzt), Meile, Schild (U20-WM), Fuss, Ryser, Andri Henauer (EHC Basel), Mika Henauer (Leihe EHC Kloten), Honka (Leihe Genève-Servette HC). SCL Tigers ohne Salzgeber, Riikola, Rossi, Diem, Schilt (verletzt), Dukurs, Schwab (Swiss League), Tanner, Louis (krank). Tristan Scherwey wurde für sein 800. National League-Spiel vom 23. Dezember 2023 geehrt. 19:41 Pfostenschuss Dominik Kahun vom SC Bern. 64:40 Time-out SC Bern.