Langnau als Meistertöter

Von Simon Wüst

Mit einem souveränen Auftritt sichern sie die SCL Tigers einen weiteren Sieg gegen den amtierenden Schweizer Meister. Genève-Servette ist zwar spielerisch stärker, ja phasenweise dominant, aber sie können kein Rezept gegen die geschlossenen Reihen der Emmentaler finden.

Wie zu erwarten war, begannen die Servettien mit gepflegtem und solidem Hockey. Aber die SCL Tigers vermochten mitzuhalten und brauchten sich nicht zu verstecken. Kein Vergleich zum Spiel vor einer Woche gegen Rapperswil. Bis zur Drittelshälfte war alles sehr ausgeglichen, dann kassierte Genf innert kurzer Zeit zwei Strafen. Langnau benötigte nur gerade 13 Sekunden in doppelter Überzahl für den Führungstreffer. Topscorer Aleksi Saarela traf mit einem Onetimer ins hohe Eck, eine seiner Spezialitäten. Doch damit nicht genug, nur eine Minute später nutze Langnau auch das einfache Powerplay aus. Sean Malone erwischte Mayer in Servettes Tor aus unmöglichem Winkel. Genève-Servette hatte irgendwie Mühe ins Drittel der Emmentaler zu kommen. Sie liefen Mal für Mal ins Offside oder liessen den Puck wieder fahrlässig aus dem Drittel gleiten. Dann ergab sich eine Möglichkeit in Überzahl. Doch nach einer ersten guten Phase unterlief Vatanen wieder ein Patzer an der blauen Linie und Julian Schmutz entwischte ganz alleine und liess Mayer keine Chance. Shorthander für die SCL Tigers!

Servettes Coach Jan Cadieux reagierte und brachte nach der Pause Jussi Olkinuora anstelle von Robert Mayer im Tor. Sein Team machte sofort viel mehr Druck und schien eine Spur aggressiver und agiler als im Startdrittel. Aber auch jetzt unterliefen den Calvin-Städter noch ungewohnte Fehler. Auf beiden Seiten gab es einige Tormöglichkeiten, aber nichts Zwingendes. Die beste Chance hatte Berni für Servette mit seinem Pfostenschuss. Trotz der Dominanz und klar mehr Scheibenbesitz für Servette schaute auch im Mitteldrittel nichts Zählbares heraus. Langnau wehrte sich geschickt mit Händen und Füssen, und einem souveränen Boltshauser.

Die SCL Tigers starteten auch ins Schlussdrittel sehr gut. Nach einer Puckeroberung in der neutralen Zone und einem schnellen Pass von Malone konnte Harri Pesonen abschliessen und erwischte Olkinuora zwischen den Schonern. Doch wer geglaubt hatte, Servette sei nun endgültig geschlagen täuschte sich. Nur wenig später traf Topscorer Sami Vatanen mit einem scharfen und präzisen Schuss. Anschliessend schaltete Genf nochmals einen Gang höher und setzte Langnau unter Dauerdruck. Aber die Emmentaler wussten sich zu verteidigen und liessen nur noch einen Treffer zu. In der 52. Minute konnte Boltshauser einen harmlosen Schuss nicht blockieren und Michael Völlmin traf im Nachsetzen. Auch ein sechster Feldspieler und ein Timeout half Genève-Servette nicht mehr, die erneute und dritte Saisonniederlage gegen die Emmentaler war Tatsache.

SCL Tigers – Genève-Servette 4:2 (3:0, 0:0, 1:2)

Emmental Versicherung Arena – 5520 Zuschauer – SR: Piechaczek/Hürlimann, Altmann/Meusy

Strafen: SCL Tigers 1 x 2 Minuten ; Genève-Servette  2 x 2 Minuten

Tore/Strafen /Stats: siehe Telegramm

Mannschaftsaufstellungen:

SCL Tigers:

Boltshauser; Guggenheim, Saarijärvi; Riikola, Cadonau; Zryd, Erni; Schwab; Saarela, Tanner, J.Schmutz; Pesonen, Malone, Mäenalanen; Lapinskis, Salzgeber, Rohrbach; Weibel, Berger; Petrini; Jenni

Genève-Servette:

Mayer; Chanton, Vatanen; Berni, Karrer; Le Coultre, Honka; Jacquemet; Pouliot, Filppula, Parplan; Bertaggia, Manninen, Hartikainen; Rod, Jooris, Berthon; Guignard, Maillard, Völlmin

Verletzte/überzählige Spieler:

SCL Tigers: Zanetti, F.Schmutz, Schilt, Rossi, Diem (verletzt); Louis, Meier (überzählig); Dukurs (Swiss League)

Genève-Servette: Winnik, Richard, Lennström, Miranda (verletzt); Vouillamoz (Swiss League); Descloux, Cavalleri (krank)

Bemerkungen: 22. Min. Pfostenschuss Genève-Servette (Berni); 57:33-60:00 Genève-Servette ohne Goalie; 60. Min. Timeout Genève-Servette

Best Player Wahl:

#21 Bastian Guggenheim (SCL Tigers)

#45 Sami Vatanen (Genève-Servette)