SCB mit Derbysieg zum Saisonauftakt

Von Roman Badertscher

Der SC Bern konnte dank zwei Toren im Mittelabschnitt das erste Berner Tatze-Derby der Saison mit einem schlussendlich ungefährdeten Sieg für sich entscheiden. Die bereits bestandene Baumgartner-Lehmann-Linie stach dabei äusserst positiv heraus. Für das schönste Tor sorgte aber ein anderer.

Zuerst den Vertrag verlängert und dann das erste Saisontor erzielt

Sowohl der SC Bern als auch die SCL Tigers tasteten sich nach dem Start in die neue Saison erstmal ab. Ab der sechsten Minute kamen die Hausherren besser in Schwung, doch die Langnauer lauerten an der blauen Linie auf Konter und störten auch hinter dem Tor beim Spielaufbau der Berner mit grossem Willen. Beinahe nutzte Joel Salzgeber einen Fehlpass von Samuel Kreis aus, doch Adam Reideborn war mit dem Schoner zur Stelle.

Der SCB überstand eine weitere heikle Phase ehe der Konter über Waltteri Merelä folgte. Das Zuspiel kam aber nicht bis zu Austin Czarnik, der auf der anderen Seite bereit gestanden wäre. Acht Minuten waren gespielt und die Gäste aus Langnau waren nun spielbestimmend. Es folgte aber kurz darauf ein Konter über Benjamin Baumgartner, der sich in der offensiven Zone festsetzte und den Puck in Richtung Luca Boltshauser brachte. Im Nachsetzen erzielte Marco Lehmann, der diese Woche seinen Vertrag um vier Jahre verlängert hat, für den SCB das erste Saisontor. Von da an waren die Mutzen spielbestimmend, wobei das Team von Jussi Tapola die offensive Gefährlichkeit der Tigers nicht unterschätzen durfte. Zur Pause blieb es beim 1:0. Dies sollte sich im Mittelabschnitt ändern.

Drei Tore im Mitteldrittel und erster National League-Einsatz für 19-jährigen Alain Graf

Die erste Aktion im Mitteldrittel war eine schnelle Angriffsauslösung durch Ramon Untersander auf Fabian Ritzmann, der den Puck an der Bande annahm und mit einer Einzelaktion sehenswert das 2:0 erzielte. Es war aus optischer Sicht der schönste Treffer des Abends. In der 26. Minute folgte das erste Powerplay für den SCB, als Saku Mäenalanen auf der Strafbank Platz nehmen musste. Nach 54 Sekunden gesellte sich Landsmann Juuso Riikola zu ihm.

Das zu erwartende 3:0 kam nach nur 20 Sekunden. Zuerst traf Neuzugang Victor Ejdsell den Pfosten. Der Puck prallte zurück in den Slot, wo Benjamin Baumgartner goldrichtig stand. Die einfache Überzahl ging weiter und Boltshauser musste gegen Merelä eine Glanzparade auspacken, um seine Mannschaft im Spiel zu halten. Wäre das 4:0 gefallen, wäre das Derby vorentschieden gewesen. Die SCL Tigers wären eingeknickt.

Dem war nicht so. In der 35. Minute verhielt sich der SCB in der Verteidigung zu nachlässig. So nutzte Oskars Lapinskis einen Querpass von Vili Saarijärvi zum ersten Treffer für die Emmentaler aus. Auch vom SCB mussten zwei auf die Strafbank, allerdings nacheinander. Die Tigers konnten keinen Profit daraus ziehen. Der SCB ging mit dem 2-Tore-Vorsprung in den Schlussabschnitt.

Aus Berner Sicht positiv zu erwähnen war zudem, dass der 19-jährige Alain Graf mit der Rückennummer 85 zu seinen ersten National League-Einsätzen kam.

Bern offensiv tonangebend

Die Stadtberner waren auch zu Beginn des Schlussabschnitts tonangebend. Dies veranlasste die SCL Tigers zu einer dritten Strafe in der 47. Minute. Austin Czarnik sah seinen Abschluss nach einem schönen Tic-Tac-Toe-Spiel im Fanghandschuh Boltshausers verschwinden. Der SCB konnte die Strafe nicht nutzen, behielt aber das Zepter in der Hand. Immer wieder blieb ein Puck an der Langnauer Verteidigung hängen oder Boltshauser parierte.

Der SCB verwaltete den Vorsprung gut und setzte immer wieder Nadelstiche in der Offensive. Boltshauser bewahrte die Langnauer vor Schlimmerem. Doch er musste einem sechsten Feldspieler weichen. Die Gäste versuchten nochmal alles, doch der Puck sprang heute Abend nicht für die Tigers.

SC Bern – SCL Tigers 3:1 (1:0, 2:1, 0:0)

PostFinance Arena, Bern. – 15‘467 Zuschauer – Schiedsrichter: Hebeisen/Stricker, Fuchs/Bürgy.

Tore: 11:29 Lehmann (Baumgartner) 1:0; 22:28 Ritzmann (Untersander) 2:0. 27:08 Baumgartner (Ejdsell) 3:0 PP2; 34:15 Lapinskis (Saarijärvi, Rohrbach) 3:1.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen den SC Bern, 4 x 2 Minuten gegen die SCL Tigers.

Schüsse aufs Tor: 34:24 (13:8, 9:10, 12:6)

SC Bern: Reideborn (Ersatz: Wüthrich); Nemeth (A), Untersander (C, PF-TS); Kreis, Lindholm; Kindschi, Vermin; Rhyn; Scherwey (A), Baumgartner, Lehmann; Marchon, Bader, Sablatnig; Ejdsell, Czarnik, Merelä; Simon Moser, Ritzmann, Schild; Graf.

SCL Tigers: Boltshauser (Ersatz: Charlin); Riikola, Paschoud; Baltisberger, Saarijärvi; Cadonau, Zanetti; Guggenheim; Pesonen (C, PF-TS), Malone, Mäenalanen; Saarela, Flavio Schmutz (A), Julian Schmutz (A); Allenspach, Felcman, Fahrni; Lapinskis, Salzgeber, Rohrbach; Berger.

Bemerkungen: SC Bern ohne Loeffel (verletzt), Kahun (überzählig), Füllemann, Henauer, Weber, Wieczorek, Levin Moser (Swiss League). SCL Tigers ohne Erni (verletzt), Meier, Petrini (überzählig), Schwab (U20 Elit), Mathys, Dukurs, Jenni, Rossi (Swiss League). – SCL Tigers von 58:24 bis 60:00 ohne Goalie. – 58:46 Time-out SCL Tigers.