Lausanne will vergangene Saison bestätigen

15.9.2024 - Von Urs Berger

Der Lausanne HC kann in dieser Saison sowohl positiv wie auch negativ überraschen. Das Kader ist in die Jahre gekommen und bei den Torhütern ist ein Fragezeichen angebracht.

Nach dem erfolgreichen Frühling muss Trainer Geoff Ward in diesem Jahr gleich elf neue Spieler ins Kader integrieren. Gleichzeitig wird der Kanadier auf ein unerfahrenes Torhütertrio zurückgreifen. Da kommt ihm zugute, dass er mit Cristobal Huet einen sehr guten Ausbilder als Torhüter-Trainer in seinem Staff hat. Dieser wird mit Antoine Keller (19), Kevin Pasche (21) und Thibault Fatton (22) arbeiten. Zu Beginn der neuen Saison ist Thibault Fatton an den HC Sierre ausgeliehen. Damit setzt Ward bei den Torhütern auf Pasche als Nummer 1 und den zwei Jahre jüngeren Antoine Keller als Nummer zwei. Dies mag auf den ersten Blick überraschen. Die Statistiken geben indes Ward recht. Bereits in der vergangenen Saison konnte sich Pasche sehr gut in Szene setzten und zu überzeugen.

Die Akte Keller ist indes überraschend. In der vergangenen Saison spielte der Torhüter mit dem QMJHL-Team Titan de Acadie-Brathurst im kanadischen Juniorenhockey. Vermochte er in der regulären Saison nicht richtig zu überzeugen, drehte er in den Playoffs auf. In sieben Spielen kam er auf eine Fangquote von 92,5%. Ob er indes Pasche herausfordern kann, wird sich zeigen.

In der Verteidigung stösst Cédric Fiedler zu den Waadtländern. Die letzten vier Jahre spielte der Verteidiger in der NCAA mit den Western Michigan Universität. In 131 Spielen kam er zu 29 Punkten und einer +/- Bilanz von + 48. Er wird sich in Lausanne sicher weitere entwickeln, aber nie zu einem herausragenden Torschützen werden. Dies ist jedoch nicht sein Fach. Er wird in der eigenen Zone für Ruhe und Ordnung sorgen ohne gross aufzufallen.

In Gavin Bayreuther stösst ein Amerikaner mit viel AHL-Erfahrung an den Lac Léman. Er wird vorerst den verletzten Lawrence Pilut ersetzen. Dieser wird sicher bis Ende Januar mit einem Achillessehnenriss ausfallen. Bayreuther ist ein guter Vorbereiter und kann das Spiel nach vorne schnell machen. Vor dem Tor wird er die Schüss der Angreifer blocken und damit den beiden Torhütern helfen.

Erstaunlich ist die Verpflichtung von David Sklenicka. Der tschechische Verteidiger stösst von der KHL in die National League. Wie Bayreuther wird er in der Verteidigung mehrheitlich die Defensivenarbeiten übernehmen uns sich selten in der Offensive beteiligen. Vielleicht wird der Tscheche auch im Powerplay eingesetzt um mit seinen Zuspielen den "Quarterback" an der blauen Linie bedienen.

Im Sturm stossen drei neue Finnen zu den Waadtländern. Jaane Kuokkanan, Ahti Oksanen und Lauri Pajuniemi werden die Offensive befeuern und nach hinten absichern. Zusammen mit Antti Suomela und Michael Raffl ist der Sturm sehr gut besetzt. Kuokkanan spielte bereits in der Saison 2022/23 in der Schweiz. Bei Fribourg-Gottéron kam der Finne in 42 Spielen zu 31 Punkten. In der letzten Saison war er in Schweden mit den Malmö Redhawks und buchte durchschnittlich einen Punkt pro Partie. Wird er diesen Durchschnitt auch in der Schweiz erreichen?

Oksanen ist der zweite neue Finne im Lausanner Team. Vor zwei Jahren sorgte er mit seinem damaligen Klub IK Oskarshamn in Schweden für eine Überraschung und führte den Klub in die Play-Offs. In 52 Spielen buchte der Center, welcher auch als linker Flügel eingesetzt werden kann, 42 Punkte. In der vergangenen Saison brach indes seine Produktivität ein. In 40 Spielen erreichte er 25 Punkte und musste mit seinem Team in die Relegation. Welchen Oksanen werden wir in der Schweiz sehen?

Ebenfalls von Malmö stösst Lauri Pajuniemi an den Lac Léman. Der 25-Jährige rechte Flügel ist ein Spielmacher mit gutem Puckhandling und einem guten starken Schuss. Ihm mangelt es indes in der Arbeit nach hinten und physischer Spielweise. Ob er mit seiner Spielweise in die Schweiz und in diese Mannschaft passt? Dies wird sich zeigen.

Die Waadtländer haben in diesem Jahr ein gutes Kader. Die Fragezeichen sind mehrheitlich auf der wichtigen Torhüterposition. Bei einer Verletzung von Pasche wird es für Lausanne nicht einfach werden. Mit John Fust und Geoff Ward sind indes zwei wichtige Personen in Positionen, welche nicht überhastet schnelle und unüberlegte Entscheide treffen. Wenn sie eine erneut stabile Saison spielen, werden sie die Saison auf Platz drei abschliessen. Um danach in den Play-Offs durchzustarten? Dies bleibt abzuwarten.

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